Ermahnung, dem
Verstand zu folgen
Ermahnungen,
die Lehre anzunehmen
Über die Weisheit
und die Torheit
Ermahnung, zum
Göttlichen zurückzukehren
Ermahnungen
zum richtigen Leben und Warnungen vor dem Widersacher
Warnungen vor
der Bosheit und Unzucht
Über das
Sich--Gott--ähnlich--Machen und Christus
Weitere
Ermahnungen und Warnungen in bezug auf menschliche Klugheit
Über den
wahren Athleten Christi
Ermahnung, dem Verstand zu folgen
Bereite aller Kindheit ein
Ende, verschaffe dir Stärke des Verstandes und der Seele, und mache stark den
Kampf gegen jeden Unverstand der Leidenschaften des Eros und der schlechten Bosheit und
der Begierde nach Ruhm und der Begierde nach Streit und gegen den leidvollen
Eifer und den Ärger und den Zorn und die Gier nach Güt-ern.
Hütet euer Lager mit Waffen und Speeren. Bewaffne dich mit allen Soldaten, den
Worten, mit den Befehls-habern, den Überlegungen und
mit deinem Verstand als leitendem Prinzip.
Mein Sohn, wirf
jeden Räuber hinaus aus deinen Toren. Bewache alle deine Tore mit Feuerfackeln,
welche die Worte sind, und du wirst dadurch ein ruhiges Leben erlangen. Aber
der, der dieses nicht beachtet, wird werden wie eine Stadt, die verwüstet ist,
da sie eingenommen wurde. Alle möglichen Tiere haben sie niedergetrampelt. Denn
bösartige Tiere sind Gedanken, die nicht gut sind. Und deine Stadt wird voller
Räuber sein, und du wirst nicht in der Lage sein, Frieden zu erlangen, sondern
nur alle möglichen wilden Tiere. Der Böse, der ein Tyrann ist, ist ihr Herr.
Während er dieses ansteuert, befindet er sich im großen Schlamm. Die ganze
Stadt, welche deine Seele ist, wird zerstört werden. Ziehe dich zurück von
allen diesen Dingen, erbarmungswürdige Seele. Nimm in dich auf den Führer und
den Lehrer. Der Verstand ist zwar der Führer, aber das Wort ist der Lehrer. Und
sie werden dich aus der Zerstörung und den Gefahren herausbringen.
Höre, mein Sohn, auf meinen
Rat. Wende deinen Feinden nicht deinen Rücken zu, indem du fliehst, sondern verfolge
sie vielmehr wie ein Starker. Sei kein Haustier, indem die Menschen dich
verfolgen, sondern sei ein Mann, der die wilden Raubtiere verfolgt, damit sie
dich nicht überwältigen und dich niedertrampeln wie einen Toten und du
vernichtest wirst durch ihre Bosheit.
Erbarmungswürdiger Mensch,
was wirst du tun, wenn du in ihre Hände fällst? Gib auf dich acht,
damit du nicht in die Hände deiner Feinde gegeben wirst! Gib dich selbst in die
Hände dieser beiden Freunde: dem Wort und dem Verstand, und niemand wird über
dich siegreich sein. Möge Gott in deinem Lager wohnen, möge sein Geist deine
Tore bewachen, und möge der Verstand der Gottheit die Mauern behüten. Möge das
heilige Wort eine Leuchtfackel in deinem Verstand werden, indem sie das Holz,
das die ganze Sünde ist, verbrennt.
Und wenn du aber diese Dinge
tust, mein Sohn, wirst du siegreich über alle deine Feinde sein. Und sie werden
weder in der Lage sein, gegen dich Krieg zu führen, noch werden sie Bestand
haben können, noch werden sie sich dir in den Weg stellen können. Denn wenn du
auf diese triffst, wirst du sie verachten als Leugner der Wahr-heit. Sie werden
zu dir sprechen, indem sie dir schmeicheln und dich bitten, nicht weil sie
ängstlich sind in bezug auf dich, sondern weil sie ängstlich sind in bezug auf
die, die in dir wohnen: die Wächter der Frömmigkeit und die Lehre.
Ermahnungen, die Lehre anzunehmen
Mein Sohn, nimm
an die Erziehung und die Lehre. Meide die Erziehung und die Lehre nicht, sondern
wenn du belehrt wirst, nimm es an mit Freude. Und wenn du erzogen wirst in
irgendeiner Sache, tu das, was gut ist. Du wirst flechten einen Kranz der
Erziehung durch das, was dich leitet.
Zieh die heilige Lehre an wie
ein Kleid. Mach dich selbst vornehm durch einen guten Lebenswandel. Erwirb dir
die Strenge der guten Disziplin. Beurteile dich selbst wie ein weiser Richter. Entferne dich
nicht von meiner Leh-re, erwirb dir nicht Ungelehrsamkeit,
damit du dein Volk nicht in die Irre führst. Meide nicht das Göttliche und die
Lehre, die in dir ist, denn der, der dich lehrt, liebt dich sehr. Er wird dir
nämlich eine angemessene Strenge verleihen.
Wirf von dir die tierische
Natur, die in dir ist, und laß nicht zu, daß das
schlechte Denken in dich gelangt. Denn es wäre angemessen für dich zu wissen,
wie ich lehre. Wenn es gut ist, über wenige zu herrschen, wie du siehst, wieviel besser ist es, daß du herrscht über jeden, weil du
erhoben bist über jede Versammlung und jedes Volk, erhoben in jeder Hinsicht,
durch das göttliche Wort, nachdem du Herr über jede Kraft geworden bist, die
die Seele tötet.
Mein Sohn, strebt
irgendjemand danach, ein Sklave zu sein? Warum bringst du dich dann in so übler Weise in
Verwirr-ung? Mein Sohn, fürchte niemanden außer Gott allein, den Höchsten. Wirf
die Tücke des Teufels von dir. Empfange das Licht für deine Augen, und
vertreibe die Dunkelheit von dir. Lebe in Christus, und du wirst dir einen
Schatz im Himmel erwerben. Werde nicht ein Gemisch, gemacht aus vielen Dingen,
die nutzlos sind, und werde nicht ein Wegbereiter für deine blinde Unwissenheit.
Mein Sohn, höre auf meine
Lehre, die gut und nützlich ist, und beende den Schlaf, der schwer auf dir
lastet. Komme aus der Vergessenheit, die dich mit Finsternis erfüllt, denn wenn
du nicht in der Lage wärst, alle Dinge zu tun, hätte ich nicht mit dir
gesprochen. Aber Christus ist gekommen, um dir dieses Geschenk zu machen. Warum
verfolgst du die Finsternis, wenn das Licht dir zur Verfügung steht? Warum
trinkst du abgestandenes Wasser, obwohl dir süßes zur Verfügung steht?
Über die Weisheit und die Torheit
Die Weisheit ruft dich, du
aber begehrst Dummheit. Nicht auf deinen eigenen Wunsch hin tust du diese
Dinge, sondern es ist die
tierische Natur, welche in
dir ist, die dieses tut. Die Weisheit ruft dich in ihrer Güte: ,,Kommt zu mir,
ihr alle, ihr Törichten, um ein
Geschenk zu empfangen: die
Verständigkeit, die gut und auserwählt ist. Ich gebe dir ein hohepriesterliches
Gewand, das gewoben ist aus aller Art von Weisheit.``
Was sonst ist der schlimme
Tod außer die Unwissenheit? Was sonst ist die schlimme
Finsternis außer das Ken-nen des Vergessens? Wirf
deine Sorge allein auf Gott. Begehre nicht das Gold und das Silber, welche
nutzlos sind, sondern bekleide dich mit der Weisheit wie mit einem Gewand, und
setze das Verstehen wie eine Krone auf dich, nimm Platz auf einem Thron der
Wahrnehmung. Denn diese Dinge sind dein, und du wirst sie em-pfangen von neuem
oben ein weiteres Mal.
Denn ein Tor zieht gewöhnlich
die Torheit wie ein Gewand an, und wie ein Trauergewand zieht er die Schänd-lichkeit an. Er pflegt sich selbst mit dem Unwissen
zu krönen und nimmt Platz auf einem Thron der Unkenntnis. Er pflegt die Wege
der Begierde nach allen Leidenschaften zu gehen. Er schwimmt in den Begierden des
Lebens, und er ist versunken. Sicherlich, er denkt, daß er Nutzen davonträgt,
wenn er diese Dinge tut, die ohne Nutzen sind. Der Erbarmungs- würdige Mensch,
der durch alle diese geht, wird sterben, denn er hat den Verstand nicht als den
Steuermann, sondern er ist wie ein Schiff, das der Wind hin und her wirft, und
wie ein Pferd, das durch-gegangen ist, das ohne
Zügelhalter ist. Denn dieser hätte einen Zügelhalter benötigt, welcher der
Logos ist. Der erbarmungswürdige Mensch ist nämlich in die Irre gegangen, weil
er keinen Rat annehmen wollte. Er wurde hin und her geworfen durch drei Übel: Er erwarb sich
den Tod zum Vater, Unwissen zur Mutter, und böse Ratschläge erwarb er sich als
Freunde und Brüder. Deswegen, Tor, sollst du um dich selbst weinen!
Ermahnung, zum Göttlichen zurückzukehren
Von nun an also, mein Sohn, kehre zu deiner
göttlichen Natur zurück. Wirf von dir diese bösen, täuschenden Freunde.
Nimm an Christus, diesen wahren Freund, als
einen guten Lehrer. Wirf den Tod von dir, der dir zum Vater ge-worden
ist. Denn der Tod existierte weder von Anfang an, noch wird er am Ende
existieren. Aber weil du Gott von dir geworfen hast, den heiligen Vater, das
wahre Leben, die Quelle des Lebens, deswegen hast du den Tod als Vater geerbt
und hast dir Unwissen als Mutter erworben. Sie haben dir die wahre Erkenntnis geraubt.
Aber kehre um, mein Sohn, zu deinem ersten Vater, Gott, und zur Weisheit,
deiner Mutter, aus der du entstanden bist von Anfang an, damit du
kämpfen mögest gegen alle deine Feinde: die Kräfte des Widersachers.
Höre, mein Sohn, meinen Rat.
Sei nicht hochmütig, indem du dich jeder guten Meinung widersetzt, sondern
halte dich an die Göttlichkeit des Wortes. Bewahre die heiligen Gebote von
Jesus Christus, und du wirst herr-schen über jeden
Ort der Erde und wirst geehrt sein von den Engeln und den Erzengeln. Du wirst
sie dir als Freunde erwerben und Mitdiener, und du wirst erwerben die Orte im Himmel
oben.
Dem Göttlichen, das in dir
ist, bereite ihm nicht Trauer und Mühe. Aber wenn du es pflegen wirst, es
bitten wirst, daß du rein bleibst, und wenn du enthaltsam leben wirst in deiner
Seele und in deinem Körper, dann wirst du ein Thron der Weisheit werden und ein
Mitglied von Gottes Haushalt. Er wird dir ein großes Licht geben durch sie, die
Weisheit.
Aber vor allem erkenne deine
Abstammung. Erkenne dich selbst, das heißt von welchem Wesen du bist oder von
welchem Geschlecht oder von
welchem Stamm. Begreife, daß du aus drei Geschlechtern auf die Erde gekommen
bist: aus der Erde, aus dem Bilden und aus dem Erschaffen. Der Körper ist aus
der Erde entstanden mit einem erdhaften Wesen, aber das Gebilde, um der Seele
willen, ist entstanden aus dem Denken des Göttlichen. Das Er-schaffen
aber ist der Verstand, der entstanden ist nach der Ebenbildlichkeit Gottes. Der
göttliche Verstand hat sein Wesen aus dem Göttlichen, aber die Seele ist
diejenige, welche er, Gott, geschaffen hat für ihre eigenen Herzen. Denn ich
meine, daß sie, die Seele als Frau dessen existiert, das entstanden ist nach
der Ebenbildlichkeit; die Materie aber ist das Wesen des Körpers, welcher aus
der Erde entstanden ist.
Wenn du dich vermischst, dann
wirst du erwerben die drei Teile dadurch, daß du von der Tugend in einen ge-ringen Stand fällst. Lebe in Übereinstimmung mit dem
Verstand! Trachte nicht nach fleischlichen Dingen! Erwirb dir Stärke, denn der
Verstand ist stark!
Wenn du abfällst von dieser
anderen, bist du mannweiblich geworden. Wenn du aber das Wesen des Verstandes
von dir wirfst, welches das Verstehen ist, hast du den männlichen Teil
abgeschnitten und dich allein dem weib-lichen Teil
zugewandt. Du bist seelisch geworden, weil du das Wesen des Gebildes empfangen
hast. Wenn du den anderen kleinen Teil von diesem abwirfst, so daß du nicht
wieder einen menschlichen erwirbst, sondern du hast das tierische Denken und
Ebenbild angenommen, bist du fleischlich geworden, weil du die tierische Natur
angenommen hast. Denn wenn es schwer ist, einen fleischlichen Menschen zu
finden, um wieviel mehr ist es schwierig, den Herrn,
Gott, zu finden. Ich aber sage, daß Gott der pneumatische ist.
Der Mensch hat Gestalt
angenommen aus dem Wesen Gottes. Die göttliche Seele hat teilweise Gemeinschaft mit
diesem, Gott; wiederum hat die Seele teilweise Gemeinschaft mit dem Fleisch.
Die schlechte Seele schwankt hin und her. Was, meint sie, sei die
Wahrheit? Es ist gut für dich, Mensch, dich dem Menschlichen zuzuwenden als der
tierischen Natur, ich meine der fleischlichen Natur. Du wirst
annehmen die Ebenbildlichkeit des Teiles, dem du dich zuwenden wirst.
Ich will dir noch mehr sagen.
Wiederum, worum wirst du dich bemühen? Willst du ein Tier werden, wenn du in
diese Art von Natur gekommen bist? Wünsche aber lieber Gemeinschaft zu haben
mit der wahren Natur des Lebens.
Die Tierheit
wird dich zwar führen in das Geschlecht der Erde, aber die verständige Natur wird
dich auf verständ-igen Wegen führen. Wende dich der
verständigen Natur zu, und wirf von dir die irdische Natur.
Seele, du trotzige Seele, sei
nüchtern und schüttle deine Trunkenheit ab, welche das Werk der Unwissenheit
ist. Wenn du verbleibst und körperlich lebst, hältst du dich auf in Rohheit.
Als du in eine körperliche Geburt einge-gangen bist,
wurdest du geboren. Du bist gekommen in das Innere des Brautgemachs, und du
bist erleuchtet worden im Verstand.
Ermahnungen zum richtigen Leben und
Warnungen vor dem Widersacher
Mein Sohn, schwimme nicht in
irgendeinem Wasser, und lasse nicht zu, beschmutzt zu werden durch fremde Er-kenntnisse! Weißt du etwa nicht, daß die Pläne des Widersachers
nicht wenige sind und daß die Zaubereien, die er bereithält, vielfältig sind?
Besonders haben sie den verständigen Menschen der Klugheit der Schlange
beraubt. Denn es ist angemessen für dich, daß du dich in Übereinstimmung mit
der Klugheit dieser beiden befindest: mit der Klugheit der Schlange und der Unschuld
der Taube, damit er, der Widersacher, nicht in der Gestalt eines Schmeichlers
wie ein wahrer Freund zu dir komme, wobei er sagt: ,,Ich rate dir gute Dinge.``
Du aber hast seine Täuschungen nicht erkannt, wenn du ihn als wahren Freund bei
dir aufgenommen hast.
Denn er wirft in dein Herz
schlechte Gedanken, als ob es gute seien, und die Heuchelei in der Gestalt von be-ständiger Klugheit, die Besitzgier in der Gestalt von
intakter Verwaltung, die Ruhmsucht in der Gestalt derer, die ehrenhaft sind, die
Großtuerei und den Stolz in der Gestalt von großer Strenge und die
Gottlosigkeit als große Frömmigkeit. Denn der, der sagt: ,,Ich habe viele
Götter``, ist gottlos. Und er wirft Wissen, das nicht beständig ist, in dein
Herz in der Gestalt von geheimnisvollen Worten. Wer ist in der Lage, seine
Gedanken und verschied-enartige Schlingen zu begreifen,
da er eine große Verstandeskraft für die darstellt, die ihn als König annehmen
wollen?
Mein Sohn, wie willst du in
der Lage sein, seine Gedanken oder seine seelentötenden
Beschlüsse zu begreifen? Denn seine Schlingen und die Pläne seiner Bosheit sind
zahlreich. Und wirst du in der Lage sein, seine Eingänge zu kennen, das heißt,
wie er in deine Seele eindringen wird und in welcher Verkleidung er in dich
eindringen wird? Nimm Christus an, der dich befreien kann und der sich die
Schlingen von jenem zu eigen gemacht hat, so daß er
ihn durch diese vernichtet durch eine Täuschung. Denn dies ist der König, den
du hast, der auf ewig un-besiegbar ist, gegen den niemand kämpfen kann oder ein
Wort sagen kann. Dieser ist dein König und dein Vater, denn es gibt keinen, der
ihm gleicht. Der göttliche Lehrer ist mit dir, allezeit. Er ist ein Helfer, und
er trifft dich wegen des Guten, das in dir ist.
Gib kein böses Wort von dir
in deinem Urteilsspruch, denn jeder böse Mensch schadet sich selbst. Denn nur
ein törichter Mensch läuft in sein Verderben, aber ein weiser Mensch kennt
seinen Weg. Ein törichter Mensch hütet sich gewöhnlich nicht davor, ein Geheimnis
auszusprechen. Ein weiser Mensch läßt gewöhnlich
nicht jedes Wort aus sich herausbrechen, sondern er wird die prüfen, die ihm
zuhören.
Erwähne nicht alles in der
Gegenwart derer, die du nicht kennst. Schaffe dir viele Freunde, aber nicht
Ratgeber! Prüfe zuerst deinen Ratgeber, denn ehre nicht irgendjemanden, der
schmeichelt! Ihr Wort ist zwar süß wie Ho-nig, aber
ihr Herz ist voller Bitterkeit. Denn sobald sie meinen, daß sie ein
zuverlässiger Freund geworden sind, dann werden sie sich mit Arglist gegen dich
wenden, und sie werden dich hinabwerfen in den
Schmutz.
Traue niemandem wie einem
Freund, denn diese ganze Welt ist arglistig geworden, und jeder Mensch ist ver-wirrt in
Nichtigkeit! Alle Dinge der Welt sind nicht nützlich, sondern sie ereignen sich
in Nichtigkeit. Es gibt keinen Freund, auch keinen Bruder, denn jeder sucht
seinen eigenen Vorteil.
Mein Sohn, mache dir nicht
jeden Menschen zum Freund. Wenn du aber einen Freund erwirbst, so vertraue dich
ihm nicht an. Vertraue dich Gott allein an wie einem Vater und einem Freund.
Denn jeder wandelt in Arglist, während die ganze Erde voll von Leiden und
Schmerzen ist, Dinge, die ohne Nutzen sind.
Wenn du dein Leben in Ruhe
verbringen willst, habe mit niemandem Gemeinschaft. Und selbst wenn du Ge-meinschaft mit ihnen hast, so verhalte dich so, als ob
du es nicht tun würdest.
Sei Gott wohlgefällig, und du
wirst niemanden brauchen. Lebe mit Christus, und er wird dich retten. Denn er
ist das wahre Licht und die Sonne des Lebens. Denn wie die Sonne, die sichtbar
ist, Licht bringt für die Augen des Fleisches, so erleuchtet Christus jeden
Verstand und das Herz. Denn wenn ein schlechter Mensch, der im Körper ist,
einen bösen Tod hat, um wieviel mehr hat der
einen bösen Tod, dessen Verstand blind ist! Denn jeder blinde Mensch wandelt in
der Art, daß er angesehen wird wie einer, der keinen gesunden Verstand hat. Er
hat gewöhn-lich keine Freude, das Licht des Christus,
der das Wort ist, zu erwerben. Denn alles, was sichtbar ist, ist ein Typos dessen,
was verborgen ist.
Denn wie ein Feuer, das an
einem Ort brennt, in seiner Wirksamkeit nicht auf diesen Ort beschränkt ist, so
ver-hält es sich mit der Sonne, die am Himmel ist:
Alle ihre Strahlen reichen bis zu den Orten der Erde. So hat auch Christus nur
eine Substanz und erleuchtet doch jeden Ort.
Dies ist die Art, in der er von
eurem Verstand spricht, als wäre er eine Lampe, die brennt und den Ort
erleuchtet. Durch einen Teil der Seele erleuchtet er alle Teile. Wiederum, ich
werde über etwas sprechen, das viel erhabener ist als dieses: Der Verstand,
gemäß der Substanz, ist an einem Ort, im Körper, aber gemäß der Überlegung Epinoia ist der Verstand an keinem Ort. Denn wie kann er an
einem Ort sein, wenn er jeden Ort sieht?
Aber wir können etwas anführen,
das noch erhabener ist: Denke nicht bei dir selbst, daß Gott an einem Ort exis-tiert. Wenn du den Herrn des Alls hinstellst an einem
Ort, dann mußt du ja einräumen, daß der Ort erhabener
ist als der, der in dem Raum wohnt. Denn das, was aufnimmt, ist erhabener als
das, was aufgenommen wird. Denn es gibt keinen Ort, von dem gesagt wird, daß er
ohne Körper sei. Es wäre nun aber nicht angemessen für uns zu sagen, daß Gott
ein Körper sei. Denn die Folgerung würde sein, daß wir dem Körper beides
zuschreiben müßten: Wachsen und Vergehen. Aber auch,
daß der, der diesem unterworfen ist, nicht unvergänglich sei.
Nun, es ist zwar nicht
schwer, den Erschaffer aller Geschöpfe zu erkennen, aber es ist unmöglich,
seine Gestalt zu begreifen. Denn es ist nicht nur für die Menschen schwierig,
Gott zu begreifen, sondern auch für jedes gött-liche
Wesen ist es schwierig, sowohl für die Engel als auch für die Erzengel.
Es ist notwendig, Gott zu
kennen, wie er ist. Du kannst Gott durch niemanden erkennen außer durch Christus,
der das Abbild des Vaters hat, denn dieses Abbild offenbart die wahre Gestalt
gemäß dem, was offenbar ist. Ein König wird ja gewöhnlich nicht ohne Bild
erkannt.
Bedenke diese Dinge über
Gott: Er ist an jedem Ort. Wiederum: er ist an keinem Ort. Entsprechend der
Kraft ist er zwar an jedem Ort, aber entsprechend seiner Göttlichkeit ist er an
keinem Ort. Auf diese Weise kann man Gott ein wenig erkennen. Entsprechend
seiner Kraft füllt er zwar jeden Ort, aber in der Höhe seiner Göttlichkeit kann
ihn nichts aufnehmen. Alles ist in Gott, Gott aber ist in keinem Ding. Was nun
ist Gotteserkenntnis? Alles nun, was an der Wahrheit teilhat, ist Gott.
Aber es ist unmöglich, zu
Christus zu sehen wie zu der Sonne. Gott sieht jeden; niemand sieht ihn.
Christus empfängt und gibt ohne Neid. Er ist aber das Licht des Vaters, indem
er Licht spendet ohne Neid.
Auf diese Weise spendet er jedem Ort Licht. Und Christus ist das All, er, der das All
empfangen hat von dem Seienden. Denn das All ist Christus, abgesehen von seiner
Unvergänglichkeit. Wenn du nämlich über die Sünde nachdenkst: Sie ist kein
Wesen. Denn Christus ist das Begreifen der Unvergänglichkeit, und er ist das
Licht, das unbefleckt leuchtet. Die Sonne scheint nämlich auf jeden unreinen
Ort, und doch ist sie nicht befleckt. So verhält es sich auch mit Christus:
selbst wenn er in dem Mangel ist, ist er doch ohne Mangel. Und auch wenn er
gezeugt wurde, so ist er doch ungezeugt. So verhält es sich mit Christus: Wenn
er auch begreifbar ist, so ist er doch un-begreifbar, entsprechend seiner
Substanz. Christus ist das All. Derjenige, der das All nicht besitzt, ist nicht
in Lage, Christus zu erkennen.
Mein Sohn, wage weder ein
Wort über diesen zu sagen, noch begrenze den Gott des Alls auf geistige Bilder.
Denn der, Gott, der verurteilt, wird
nicht verurteilt durch den, der verurteilt. Es ist gut zu forschen und zu
wissen, wer Gott ist. Das Wort und der Verstand sind männliche Namen. Laß nun den, der etwas über diesen wissen will, in Stille
und Ehrfurcht forschen. Denn es ist keine geringe Gefahr, über diese Dinge zu
sprechen, da du weißt, daß du beurteilt wirst aufgrund aller Dinge, die du
sagst.
Und begreife durch dieses,
daß der, der in der Dunkelheit ist, nicht in der Lage ist, irgendetwas zu
sehen, es sei
denn, er empfängt Licht und
wird dadurch sehend. Prüfe dich selbst, um zu sehen, ob du wirklich das Licht
hast, so daß dir, wenn du über diese Dinge forschst, klar wird, wie du
entkommst. Denn viele suchen in der Dunkel-heit, und
sie tasten herum, weil sie begreifen wollen, obwohl ihnen kein Licht zur
Verfügung steht.
Mein Sohn, laß deinen Verstand nicht nach unten starren, sondern laß ihn vielmehr im Licht zu den Dingen oben blicken. Denn
das Licht wird immer von oben kommen. Auch wenn er, der Verstand, auf der Erde
ist, laß ihn danach trachten, den Dingen oben
nachzujagen. Erleuchte deinen Verstand mit dem Licht des Himmels, so daß du
dich dem Licht des Himmels zuwenden wirst.
Werde nicht müde, an die Tür
des Logos zu klopfen, und höre nicht auf, auf dem Weg Christi zu wandeln.
Wandle auf ihm, damit du Ruhe von deinen Mühen empfängst. Wenn du auf einem
anderen Weg wandelst, wird dort kein Nutzen in ihm sein. Denn auch die, die
wandeln auf einem breiten Weg, werden an ihrem Ende hinun-tergehen
in das Verderben des Schmutzes. Denn die Unterwelt ist weit geöffnet für die
Seele, und der Ort des Verderbens ist groß. Nimm Christus an, den engen Weg.
Denn er ist gepeinigt und erträgt Schmerzen um deiner Sünde willen.
Trotzige Seele, in was für
einer Unwissenheit lebst du! Denn wer führt dich in die Dunkelheit? Wieviele Ge-stalten hat Christus
angenommen um deinetwillen? Obwohl er Gott war, wurde]er gefunden unter den
Menschen als Mensch. Er ist in die Unterwelt hinabgestiegen.
Er erlöste die Kinder des Todes. Sie waren in Schmerzen, wie die Schrift Gottes
sagte, und er versiegelte ihr, der Unterwelt, Herz. Er zerbrach ihre starken
Bogen voll-ständig. Und als alle Kräfte ihn sahen, flohen sie, damit er dich,
Erbarmungswürdiger, aus der Tiefe heraufbringe und sterbe für dich als Lösegeld
für deine Sünden. Er rettete dich aus der strengen Hand der Unterwelt. Du aber, so schwierig es auch sei, gib ihm
deine Zustimmung mit einer Spur, damit er dich hinaufnehme
mit Freude. Die Zustimmung aber, welche die Demut des Herzens ist, ist die Gabe
Christi. Ein zerknirschtes Herz ist das wohl-gefällige Opfer. Wenn du dich
demütigst, wirst du hoch erhöht werden. Und wenn du dich selbst erhöhst, wirst
du tief gedemütigt werden.
Warnungen vor der Bosheit und Unzucht
Mein Sohn, hüte dich vor
Bosheit, und laß nicht den Geist der Bosheit dich in
die Tiefe reißen. Denn er ist wahnsinnig und bitter. Er ist grauenvoll, und er
reißt jeden hinab in eine Grube des Schmutzes.
Es ist eine große und gute
Sache, nicht die Unzucht zu lieben und in keiner Weise an die erbarmungswürdige
Unzucht zu denken, denn daran zu denken, ist der Tod. Es ist aber für keinen
Menschen gut, den Tod zu erleid-en. Denn eine Seele,
die man im Tod fand, wird ohne Wort sein. Denn es ist besser, nicht zu leben,
als sich tierisches Leben zu erwerben.
Hüte dich, damit du nicht
verbrennst in den Flammen der Unzucht. Denn viele, die untergetaucht sind im
Feuer, sind ihre Diener. Diese, die du nicht kennst, sind deine Feinde.
Oh mein Sohn, lege ab das
alte Kleid der Unzucht, und ziehe an das Kleid, das rein und leuchtend ist,
damit du in ihm schön seiest. Aber wenn du dieses Gewand hast, behüte es gut.
Befreie dich von allen Fesseln, damit du Freiheit erwirbst. Wenn du die
Begierde von dir wirfst, deren Schlingen zahlreich sind, wirst du dich von den
Sünden der Lust befreien.
Höre, du Seele,
meinen Rat. Werde weder ein Nest für Füchse und Schlangen noch eine Höhle für
Drachen und Nattern noch ein Wohnort für Löwen noch ein Zufluchtsort für die
Basilisken. Wenn diese Dinge dir widerfahr-en, du Seele,
was wirst du tun? Denn diese sind die Kräfte des Widersachers. Alles, was tot
ist, wird durch sie in dich gelangen. Denn ihre Nahrung ist alles, was tot ist,
und jedes unreine Ding. Denn wenn diese in dir sind, welches lebendige Ding
wird in dich kommen können? Die lebendigen Engel werden dich verabscheuen. Du
warst ein Tempel, aber du hast dich selbst zum Grab gemacht. Höre auf, ein Grab
zu sein, und werde wieder ein Tempel, damit Rechtschaffenheit und Frömmigkeit
in dir bleiben werden! Entzünde das Licht in dir! Ersticke es nicht! Denn
niemand entzündet ein Licht für wilde Tiere oder ihre Jungen.
Laß aufstehen deine Toten, die gestorben sind, denn sie
haben gelebt und sind gestorben für dich! Gib ihnen Leben! Sie werden wieder
leben.
Denn der Baum des Lebens ist
Christus. Er ist die Weisheit. Er ist nämlich die Weisheit. Er ist ebenso das
Wort. Er ist das Leben, die Kraft und die Tür.Er ist
das Licht, der Engel und der gute Hirte. Vertraue dich dem an, der zu diesem allen
wurde deinetwegen. Klopfe an dich wie an eine Tür, und laufe auf dir wie auf
einer geraden Straße. Denn wenn du auf der Straße läufst, kannst du nicht in
die Irre gehen. Und wenn du bei dieser, Weisheit, anklopfst, klopfst du an
verborgene Schätze. Denn weil er, Christus, Weisheit ist, macht er einen
törichten Mann weise. Sie ist ein heiliges Königreich und ein leuchtendes
Gewand. Denn es ist glorreich, was dir großen Glanz verleiht. Die Weisheit Gottes wurde zu einer Gestalt des
Toren deinetwegen, damit sie dich hinaufnehme, du Tor, und dich zu
einem weisen Mensch-en mache. Und das Leben ist deinetwegen
gestorben, als er, Christus, kraftlos war, damit er durch seinen Tod dir, der
du gestorben bist, das Leben verleihe. Vertraue dich dem Wort an, und halte
dich fern von dem tierischen Wesen. Denn das Tier, das kein Wort hat, ist
offenbar geworden. Denn viele denken, daß sie das Wort haben, aber wenn du sie
aufmerksam betrachtest, ist ihre Rede tierisch. Erfreue dich am wahren Weinstock Christi!
Trinke ausreichend vom wahren Wein, in dem weder Trunkenheit ist noch Bewußtlosigkeit! Denn er, der wahre Wein, ist das Ende des
Trinkens, da es seine Eigenschaft ist, Freude zu geben der Seele und dem
Verstand durch den Geist Gottes. Zuerst aber nähre deine Gedanken, bevor du von
ihm trinkst!
Über das Sich-Gott-ähnlich-Machen und Christus
Durchbohre dich nicht mit dem
Schwert der Sünde. Verbrenne dich nicht, Erbarmungswürdiger, mit dem Feuer der
Begierde! Gib
dich nicht in die Gewalt der
Barbaren wie ein Gefangener und nicht in die Gewalt der wilden Tiere, die dich
niedertrampeln wollen. Denn sie sind wie Löwen, die laut brüllen. Sei nicht
tot, damit sie dich nicht niedertrampeln! Du sollst Mensch sein! Es ist für
dich durch die Verständigkeit möglich, sie zu besiegen.
Aber der Mensch, der nichts
tut, ist nicht wert, ein vernünftiger Mensch genannt zu werden. Der vernünftige
Mensch ist der, der Gott fürchtet. Der, der Gott fürchtet, tut nichts Dreistes.
Und wer sich davor hütet, etwas Dreistes zu tun, ist jemand, der sein leitendes
Prinzip bewahrt. Obwohl er ein Mensch ist, der auf der Erde lebt, macht er sich
Gott gleich. Aber der, der sich selbst Gott gleich macht, tut nichts, was
Gottes unwürdig wäre, gemäß der Aussage des Paulus, der Christus ähnlich
geworden ist`. Denn wer könnte Gott Ehre darbringen, ohne die Dinge
tun zu wollen, die ihm gefallen?
Denn Gottesverehrung ist das,
was aus dem Herzen kommt, und die Gottesfurcht des Herzens zeichnet jede Seele
aus, die Gott nahe ist. Die Seele, die Mitglied des Haushalts Gottes ist, ist
die, welche rein bewahrt wird; und die Seele, die Christus angezogen hat, ist
die, welche rein ist. Es ist für sie unmöglich zu sündigen. Denn wo Christus
ist, da ist die Sünde nichtig.
Laß allein Christus in deine Welt eindringen, und laß ihn alle Kräfte, die über dich gekommen sind, zunichte
machen. Laß ihn in den Tempel eintreten, der in dir
ist, damit er alle Kaufleute hinauswerfe. Laß ihn
wohnen in dem Tempel, der in dir ist, und werde du für ihn zum Priester und
Leviten, indem du in Reinheit eintrittst. Gesegnet bist du, du Seele, wenn du
diesen in deinem Tempel findest. Gesegnet bist du noch viel mehr, wenn du ihm
Dienst.
Aber den, der den Tempel
Gottes beflecken wird, diesen wird Gott zerstören. Denn du bist offenkundig, du
Mensch, wenn du diesen hinauswirfst aus deinem Tempel. Denn wenn die Feinde
nicht Christus in dir sehen, dann werden sie bewaffnet in dich eindringen, um
dich zu überwältigen.
Mein Sohn, ich habe dir
Weisung erteilt bezüglich dieser Dinge viele Male, damit du allezeit deine Seele
behüten mögest. Du bist es nicht, der ihn, Christus, hinauswirft, sondern er
wird dich hinauswerfen. Denn wenn du von ihm wegläufst, wirst du in große Sünde
fallen. Wiederum, wenn du ihm wegläufst, wirst du zur Beute für deine Feinde
werden. Denn alle schlechten Menschen laufen von ihrem Herrn davon, und der
Mensch, der in der Tugend und der Weisheit schlecht ist, läuft vor Christus weg.
Denn jeder Mensch, der fern von ihm ist, fällt in die Klauen der wilden Tiere.
Erkenne, wer Christus ist,
und mache ihn dir zum Freund, denn er ist der Freund, der vertrauenswürdig ist.
Ebenso ist er der Gott und der Lehrer. Dieser,
obwohl er Gott war, wurde deinetwegen zum Menschen. Er ist es, der die eisernen Riegel der Hölle
und die bronzenen Bolzen zerbrach. Er ist es, der alle hochnäsigen Tyran-nen angriff und niederwarf. Er ist es, der von sich
die Fesseln löste, mit denen er gebunden war. Er brachte die Armen aus der
Tiefe und die Trauernden aus der Unterwelt.
Er, der die hochnäsigen Kräfte erniedrigte; er, der die Hochmut durch Demut
beschämte; er, der niedergeworfen hat den Starken und den Überheblichen durch
Schwachheit; er, der in seiner Verachtung das verschmähte, was für Ehre
erachtet wird, damit der Demütige um Gottes willen hoch erhoben werde; und er
hat die Menschheit angezogen und ist doch Gott, das göttliche Wort, er, der
allezeit den Menschen trägt. Und er wollte Demut in dem Hochmütigen hervorbringen. Er, der den Menschen erhöhte, wurde wie Gott,
nicht damit er Gott zum Menschen herabbringe, sondern
damit der Mensch Gott ähnlich werde. Oh, diese große Güte Gottes! Christus,
König, der du die große Göttlichkeit den Menschen offenbart hast, König aller
Tugend und König des Lebens, König der Äonen und Größter der Himmel, höre meine
Worte, und vergib mir.
Weitere Ermahnungen und Warnungen in
bezug auf menschliche Klugheit
Ferner: Er offenbarte einen
großen Eifer nach Frömmigkeit. Wo ist ein Mensch, der weise ist oder kraftvoll
im Verstehen, oder ein Mensch, dessen Schlingen zahlreich sind, da er die
Weisheit kennt? Laß ihn die Weisheit aussprechen; laß ihn aussprechen große Prahlerei! Denn jeder Mensch ist
zum Toren geworden und hat aus sein-em eigenen Wissen gesprochen. Denn er, Christus, hat die Beschlüsse
der arglistigen Menschen verwirrt, und er hat die Weisen mit ihrer eigenen
Klugheit geschlagen. Wer ist in der Lage,
den Ratschluß
des Allmächtigen zu er-kunden oder über die
Göttlichkeit zu reden oder sie richtig zu verkündigen? Wenn wir nicht einmal
in der Lage sind, unsere gegenseitigen Beschlüsse zu verstehen, wer
sollte da in der Lage sein, die Gottheit oder die Gottheit-en
der Himmel zu begreifen? Wenn wir kaum das finden, was auf der Erde ist, wer
sollte nach den Dingen des Himmels suchen?
Eine große Kraft und eine große
Herrlichkeit haben die Welt offenbar gemacht. Und das Leben des Himmels
will alles erneuern, um das
hinauszuwerfen, was schwach ist und jede schwarze Form, damit jeder erstrahle
im großen Glanz in himmlischen Gewändern, um den Befehl des Vaters zu offenbaren,
und damit er diese kröne, die gut kämpfen wollen. Christus, der Kampfrichter
ist, ist derjenige, der jeden gekrönt hat, indem er jeden zu kämpfen lehrt. Wer zuerst
gekämpft hat, hat die Krone empfangen; er war siegreich und trat dadurch in
Erschein-ung, daß er jedem Licht spendete. Alles aber wurde neu gemacht durch
den Heiligen Geist und den Verstand.
Herr, Allmächtiger, wieviel Lobpreis soll ich dir bringen? Niemand aber ist in
der Lage, Gott zu ehren in der Art, wie er ist. Du bist es, der sein Wort
verherrlicht hat, um jeden einzelnen zu retten, erbarmungsvoller Gott.
Er ist es, der aus deinem
Mund hervorgegangen und aufgestiegen ist aus deinem Herzen, der Erstgeborene,
die Weisheit, der Prototyp, das erste Licht. Denn er ist Licht aus der Kraft Gottes, und er ist eine
Hervorbringung der reinen Herrlichkeit des Allmächtigen. Er ist der fleckenlose
Spiegel der Wirksamkeit Gottes, und er ist das Ab-bild
seiner Güte. Denn er ist auch das Licht des ewigen Lichtes. Er ist das Auge,
das auf den unsichtbaren Vater schaut, er dient allezeit und schafft durch den
Willen des Vaters. Er allein wurde durch das Wohlgefallen des Vaters gezeugt. Denn
er ist das unbegreifliche Wort, und er ist die Weisheit und das Leben. Er
belebt und ernährt alle Lebewesen und Kräfte. Wie eine Seele allen Gliedern des
Leibes Leben gibt, so herrscht er über alle mit Kraft und gibt ihnen Leben. Denn
er ist der Anfang und das Ende; er schaut auf alles und umfängt alles. Er ist
um jeden bemüht, und er freut sich, und er ist auch wieder betrübt: Einerseits ist er betrübt wegen derer, die
als ihr Los den Ort der Strafe erhalten haben; andererseits ist er betrübt über
alle, die er nur unter großer Mühe zur Belehrung führt. Aber er freut sich über
jeden, der in Reinheit ist.
Über den
wahren Athleten Christi
Hüte dich aber nun, nicht in
die Hände der Räuber zu geraten! Erlaube deinen Augen nicht zu schlafen! Auch laß deine Augenlider nicht schlummern, damit du gerettet
wirst wie eine Gazelle vor Schlingen und wie ein Vogel vor einer Schlinge!
Kämpfe den großen Kampf, solange der Kampf andauert, während alle Kräfte dir
zuschauen, nicht allein die heiligen, sondern ebenso alle Kräfte des
Widersachers! Wehe dir, wenn man dich besiegt vor den Augen aller, die dir zuschauen.
Wenn du den Kampf kämpfst und siegreich bist über die Kräfte, die gegen dich
kämpfen, wirst du allen Heiligen große Freude bereiten, und ebenso große Trauer
deinen Feinden. Dein Kampfrichter hilft dir ganz und gar, da er möchte, daß du
siegreich bist.
Höre, mein Sohn, und sei nicht
schwerfällig mit deinen Ohren. Erhebe dich, wenn du deinen alten Menschen hint-er dir gelassen hast wie ein Adler! Fürchte Gott in
allen deinen Handlungen und durch ein gutes Werk erweise ihm Ehre! Du weißt,
daß jeder Mensch, der Gott nicht wohlgefällig ist, ein Sohn des Verderbens ist.
Er wird in die Tiefe der Unterwelt hinabgehen.
Oh Geduld Gottes, die jeden
erträgt, die will, daß jeder, der der Sünde unterworfen ist, gerettet wird!
Aber nie-mand hindert ihn, Gott, daran, seinen Willen
zu tun. Denn wer ist stärker als er, daß er ihn hindern könnte? Er ist es ja,
der die Erde berührt, indem er sie erzittern und die Berge rauchen läßt. Er ist es, der ein so großes Meer ver-sammelt
hat wie in Lederschläuchen und das ganze Wasser gemessen hat in seiner hohlen
Hand.
Und allein die Hand des Herrn
hat alle Dinge geschaffen. Denn diese Hand des Vaters ist Christus, und sie
formt das All. Durch sie ist das All entstanden, denn sie wurde zur Mutter für
das All. Denn er ist immer der Sohn des Vaters.
Bedenke dies über Gott: Der
Allmächtige, der immer existiert, herrschte zu keiner Zeit, als ob er nicht den
gött-lichen Sohn bräuchte. Denn alles wohnt in Gott,
alle Dinge, die entstanden sind durch das Wort, das der Sohn als Abbild des
Vaters ist. Denn Gott ist nahe, er ist nicht fern. Alle göttlichen Grenzen sind
die, die zu Gottes Haus-halt
gehören.
Deswegen, wenn das Göttliche
mit dir teilweise in etwas übereinstimmt, weißt du, daß alles Göttliche mit dir
übereinstimmt. Aber dieses Göttliche findet keinen Gefallen an irgendetwas
Schlechtem. Denn es ist das, was alle Menschen das Gute lehrt. Das ist es, was
Gott dem menschlichen Geschlecht gegeben hat, da deswegen jeder einzelne Mensch
mehr erwählt wird als alle Engel und Erzengel.
Denn Gott hat es nicht nötig,
jemanden zu prüfen. Er kennt alle Dinge, bevor sie geschehen, und er kennt die
verborgenen Dinge des Herzens. Sie alle sind offenbar und im Vergleich mit ihm
im Mangel.
Laß niemanden jemals sagen, daß Gott unwissend sei. Denn
es ist nicht richtig, den Schöpfer aller Dinge in Unwissenheit zu versetzen.
Denn auch die Dinge, die in der Dunkelheit sind, sind vor ihm wie Dinge in dem
Licht.
Denn es ist niemand anderes
verborgen außer Gott allein. Aber er ist offenbar für jeden und zugleich
äußerst verborgen. Er ist offenbar, denn Gott kennt das All. Und wenn einige
dies nicht bestätigen wollen, werden sie durch ihr Herz überführt werden. Er
ist aber verborgen, da niemand die Dinge Gottes versteht. Denn es ist
unbegreifbar und unergründlich, den Ratschluß Gottes
zu kennen.
Weiter, es ist schwierig, ihn
aufzuspüren und Christus zu finden. Denn er ist der, der an jedem Ort wohnt,
und ebenso ist er an keinem Ort. Keiner, obwohl er es will, ist in der Lage,
Gott zu erkennen, wie er ist, weder Christus noch der Geist noch der Chor der
Engel, auch nicht die Erzengel samt den Thronen der Geister und den erhabenen
Herrschaften und dem großen Verstand. Wenn du dich selbst nicht kennst, wirst
du nicht in der Lage sein, alle diese zu kennen.
Öffne die Tür für dich, damit
du den erkennst, der ist! Klopfe an dich selbst, damit das Wort dir öffne! Denn
es ist der Herrscher des Glaubens und das scharfe Schwert, nachdem er jedem
alles geworden ist, denn er wollte mit jedem Erbarmen haben. Mein Sohn, halte
dich bereit, um den Weltherrschern der Dunkelheit und dieser Luft, die voll von
schlechten Kräften ist, zu entkommen. Aber wenn du Christus hast, wirst du
diese ganze Welt besiegen. Das, was du öffnen wirst für dich, wirst du öffnen.
An dem, wo du für dich anklopfen wirst, wirst du anklopfen zu deinem eigenen
Nutzen. Hilf dir selbst, mein Sohn, indem du dich nicht mit nutzlosen Dingen ab-gibst! Mein Sohn, zuerst reinige dich in bezug auf den
äußeren Lebenswandel, damit du in der Lage sein wirst, das Innere zu reinigen!
Und lebe nicht als Händler des Wortes Gottes. Prüfe zuerst alle Worte, bevor du
sie aus-sprichst. Strebe nicht danach, unbeständige
Ehre zu erlangen, auch nicht Prahlerei, welche dich zu Fall bringt. Nimm die
Weisheit Christi an, der geduldig ist und sanft, und bewahre sie, mein Sohn,
wissend, daß Gottes Weg allezeit nützlich ist!
Jesus Christus, Sohn Gottes, Fisch,
erstaunliches Wunder.