Die Schrift ohne Titel

 


Einleitung

 

Die Entstehung des Chaos

 

Die Entstehung der Sophia

 

Über den Schatten

 

Über den Neid des Schattens

 

Die Entstehung der Materie

 

Die Entstehung des Jaldabaoth

 

Über die Unwissenheit des Jaldabaoth

 

Der Rückzug der Pistis

 

Die Entstehung der Welt

 

Die Entstehung der archontischen Wesen

 

Die Erschaffung der Himmel für die Archonten

 

Über die Erschütterung des Himmels

 

Über den Hochmut des Jaldabaoth

 

Der Tadel an den Archonten

 

Über die Umkehr des Sabaoth und ihre Folgen

 

Die Entrückung Sabaoths in den siebten Himmel

 

Die Unterweiserin Sabaoths

 

Über den Wohnort und den Thron des Sabaoth

 

Die Entstehung der Seraphim

 

Die Erschaffung der Engel--Kirche

 

Die Unterweisung Sabaoths

 

Die Trennung in rechts und links

 

Der Neid des Jaldabaoth auf seinen Sohn Sabaoth und die Hervorbringung des Todes

 

Die Söhne des Todes

 

Die Kräfte der Zoe

 

Die Betrübnis des Jaldabaoth

 

Die Erscheinung des Licht--Menschen

 

Das Verlangen der Pronoia und die Folgen

 

Das Erscheinen des Eros

 

Die Folgen des Eros

 

Die Erschaffung des Paradieses

 

Über die Bäume des Paradieses

 

Die Erschaffung der Pflanzen

 

Die Erschaffung der Tiere

 

Die Rückkehr des Licht--Adam

 

Die Ordnung des Himmels

 

Über die Welt des Licht-Adam

 

Der Plan des Jaldabaoth und der Archonten: die Erschaffung des Menschen

 

Die Reaktion der Sophia Zoe: die Hervorbringung des Menschen der Sophia Zoe

 

Über die Seelen

 

Die Erschaffung des irdischen Menschen

 

Die Entsendung des Atems der Sophia zu Adam

 

Die Archonten und der Tag der Ruhe

 

Die Erweckung Adams

 

Der Plan der Archonten gegen Eva

 

Die versuchte Schändung der Unterweiserin Eva

 

Die Nachkommenschaft der Eva

 

Über den Baum der Erkenntnis

 

Die Prüfung des Adam: die Benennung der Tiere

 

Die Vertreibung des Menschen aus dem Paradies

 

Die Reaktion der Sophia: Die Vertreibung der Archonten aus dem Himmel

 

Über den Phönix

 

Über das Wirken der Archonten gegen den Menschen: die Verführung durch die Dämonen

 

Belehrender Einwurf

 

Die Rettung des Menschen durch den Vater: die Entsendung der unschuldigen Geister

 

Über verschiedene Arten von Gesegnetheit

 

Über das Wort, seine Aufgabe und die Bedrängung der Archonten

 

Über das Ende dieses Äons

 

Über das gewaltige Kommen des neuen Äons


 

Einleitung

 

Weil alle, die Götter der Welt und die Menschen, sagen, daß nichts vor dem Chaos existierte, will ich ihnen dagegen beweisen, daß sie alle im Irrtum sind, weil sie weder über den Ursprung des Chaos noch über seine Wurzel Kenntnis besitzen. Hier ist der Beweis!

 

Die Entstehung des Chaos

 

Wenn es eine Übereinstimmung gibt unter allen Menschen das Chaos betreffend, ist sie folgende: Es ist eine Finsternis! Es ist aber etwas aus einem Schatten. Man nannte es Finsternis. Und der Schatten kommt aus einem Werk, welches existiert hat seit Anbeginn. Es ist nämlich offenbar, daß es, das Werk, existierte, bevor das Chaos entstanden ist, und daß er, der Schatten dem ersten Werk gefolgt ist.

Laßt uns nun der Wahrheit auf den Grund gehen und auch dem ersten Werk, aus dem das Chaos hervorgegangen ist. So aber wird der Beweis der Wahrheit offenbar.

 

Die Entstehung der Sophia

 

Nachdem sich aber die Natur der Unsterblichen aus dem Grenzenlosen vollständig entwickelt hatte, floß ein Bild aus der Pistis, das Sophia genannt wird. Es entwickelte einen Willen. Es wurde zu einem Werk, das dem zuerst existierenden Licht glich. Und sofort offenbarte sich ihr Wille als ein Bild des Himmels, indem es, das Bild des Himmels, eine unvorstellbare Größe hatte. Es befand sich zwischen den Unsterblichen und denen, die nach ihnen entstanden sind, wobei sie, Sophia, wie ein Vorhang war, der die Menschen und die Dinge des Himmels trennte.

 

Über den Schatten

 

Der Äon der Wahrheit hat keinen Schatten außerhalb seiner, denn das grenzenlose Licht ist überall in ihm. Aber sein Äußeres ist der Schatten. Man nannte ihn Finsternis. Von dort aber trat eine Kraft in Erscheinung über der Finsternis. Aber die Kräfte, die nach ihnen entstanden sind, nannten den Schatten, das grenzenlose Chaos`. Aus ihm sproß jedes Geschlecht der Götter hervor, zusammen mit dem ewigen Ort, so daß nun der Schatten dem ersten Werk nachfolgte. Es war in der Tiefe, wo er, der Schatten, offenbar wurde durch die oben erwähnte Pistis.

 

Über den Neid des Schattens

 

Dann aber bemerkte der Schatten, daß es etwas gab, das stärker war als er. Und er wurde neidisch. Und als er schwanger geworden war von sich selbst, brachte er plötzlich den Neid hervor. Seit jenem Tag trat das Prinzip des Neides in allen Äonen und ihren Welten in Erscheinung. Jener Neid wurde als Fehlgeburt gefunden ohne Geist in ihm. Wie ein Schatten ist er in einer wäßrigen Substanz entstanden. Darauf wurde der Haß, der aus dem Schatten entstanden war, in eine Region des Chaos geworfen.

 

Die Entstehung der Materie

 

Seit diesem Tag trat eine wäßrige Substanz in Erscheinung. Und was in ihr versunken war, floß heraus, wobei es im Chaos sichtbar wurde. Wie bei einer Frau, die ein Kind gebiert, alles Überflüssige von ihr floß heraus. In dieser Art entstand die Materie aus dem Schatten und wurde nach außen geworfen. Und sie ist nicht aus dem Chaos gekommen, sondern die Materie war in dem Chaos, indem sie ein Teil von ihm war.

 

Die Entstehung des Jaldabaoth

 

Als diese Dinge sich ereignet hatten, kam Pistis und trat in Erscheinung in der Materie des Chaos, welche weggeworfen wurde wie eine Fehlgeburt. Es war nämlich kein Geist in ihr. Denn sein, des Chaos, Ganzes war grenzenlose Finsternis und grundloses Wasser.

Als nun Pistis sah, was hervorgekommen war aus ihrem Mangel, geriet sie in Verwirrung. Und die Verwirrung trat als fürchterliches Werk in Erscheinung. Es eilte nun zu ihm im Chaos. Sie wandte sich ihm zu und hauchte in sein Gesicht in dem Abgrund, der unterhalb aller Himmel ist.

Als Pistis Sophia nun den Wunsch hatte, daß das, was ohne Geist war, einen Typos eines Bildes annehme und über die Materie herrsche und über alle ihre Kräfte, da erschien zum ersten Mal ein Archon aus den Wassern, löwen-artig im Aussehen, mann-weiblich, eine große Macht in sich habend und unwissend, woher er entstanden war. Als nun Pistis Sophia sah, wie er sich in der Tiefe der Wasser bewegte, sagte sie zu ihm: ,,Kind, setze hierher über``, dessen Auflösung, Jaldabaoth` ist.

Seit jenem Tag trat das Prinzip des Wortes in Erscheinung, das die Götter und die Engel und die Menschen erreicht hat. Und das, was entstanden ist durch das Wort, vollendeten die Götter und die Engel und die Menschen.

 

Der Rückzug der Pistis

 

Als er nun Macht über die Materie erlangt hatte, zog sich Pistis Sophia zu ihrem Licht zurück.

 

Die Entstehung der Welt

 

Als der Archon seine Größe sah, und es war nur er selbst, den er sah; er sah nichts anderes außer Wasser und Finsternis, da dachte er, daß nur er allein existierte. Sein Werk war vollendet durch das Wort. Es erschien als ein Geist, der sich auf den Wassern hin und her bewegte. Und als jener Geist in Erscheinung trat, sonderte der Archon die wäßrige Substanz ab in eine Region. Und was trocken war, wurde in eine andere Region abgeteilt. Und aus der Materie machte er sich selbst einen Wohnsitz, und er nannte ihn, Himmel`. Und aus der Materie machte der Archon einen Fußschemel, und er nannte ihn, Erde`.

 

Die Entstehung der archontischen Wesen

 

Darauf hatte der Archon einen Gedanken, gemäß seiner Natur. Er erschuf durch das Wort ein mannweibliches Wesen.
Er öffnete seinen Mund und rühmte sich seiner. Als seine Augen geöffnet worden waren, blickte er zu seinem Vat-er
, und er sagte zu ihm: ,,i!``. Sein 15 Vater nannte ihn aber ,Jao`.  Wiederum schuf er den zweiten Sohn. Er rühmte sich seiner. Und er öffnete seine Augen und sagte zu seinem Vater: ,,e!``. Und sein Vater nannte ihn ,Eloai`.  Wiederum schuf er den dritten Sohn. Er rühmte sich seiner. Und er öffnete seine Augen und sagte zu seinem Vater: ,,as!``. Sein Vater nannte ihn ,Astaphaios`.  Diese sind die drei Söhne ihres Vaters.

Sieben erscheinen im Chaos, mannweiblich. Sie haben ihren männlichen Namen und ihren weiblichen Namen.  Der weibliche Name des Jaldabaoth ist, Pronoia Sambathas`, das heißt ,die Siebenheit`. Und sein Sohn wird genannt: ,Jao`; sein weiblicher Name ist ,die Herrschaft`. Sabaoth: sein weiblicher Name ist, die Göttlichkeit`; Adonaios: sein weiblicher Name ist ,das Königreich`; Eloaios: sein weiblicher Name ist ,der Neid`; Oraios: sein weiblicher Name ist ,der Reichtum`; und Astaphaios: sein weiblicher Name ist ,die Weisheit`.

Dies sind die sieben Mächte der sieben Himmel des Chaos. Und sie sind mannweiblich entstanden, entsprechend dem unsterblichen Typos, der vor ihnen existierte, nach dem Willen der Pistis, damit das Bild von dem, was existierte seit Anbeginn, herrschen möge bis zum Ende. Du wirst die Wirkung dieser Namen und die Macht der Männlichen in dem Buch Erzengellehre des Propheten Moses und die Namen der Weiblichen in dem Ersten Buch der Noraia finden.

 

Die Erschaffung der Himmel für die Archonten

 

Nun schuf der Archigenetor Jaldabaoth, weil er große Mächte besaß, Himmel für jeden seiner Söhne durch das Wort, die schön waren, als Wohnorte, und in jedem Himmel schuf er große Herrlichkeiten, die siebenmal auserwählt sind. Throne und Wohnungen und Tempel und ebenso Wagen und jungfräuliche Geister bis hinauf zu einem Unsichtbaren und ihre Herrlichkeiten, jeder einzelne hat diese in seinem Himmel: kraftvolle Heere von Göttern und Herren und Engeln und Erzengeln, zahllose Myriaden, damit sie ihnen dienen. Die Kunde über diese Dinge wirst du genauer im Ersten Logos der Oraia finden.

Und sie wurden vollendet von diesem Himmel bis hinauf zu dem sechsten Himmel, nämlich dem der Sophia.

 

Über die Erschütterung des Himmels

Der Himmel und seine Erde wurden umgestürzt durch den Erschütterer, der unter ihnen allen war. Und die sechs Himmel

zitterten gewaltig, denn die Mächte des Chaos wußten, wer der war, der den Himmel, der unter ihnen war, zerstört hatte. Als

aber Pistis die Beschädigung des Erschütterers erkannte, schickte sie ihren Hauch hervor und fesselte ihn und warf ihn hinab in den Tartaros Unterwelt. Seit jenem Tag festigte sich der Himmel zusammen mit seiner Erde durch Sophia, die Tochter Jaldabaoths, die unter ihnen allen ist.

 

Über den Hochmut des Jaldabaoth

 

Als sich aber die Himmel gefestigt hatten zusammen mit ihren Mächten und ihrer ganzen Einrichtung, wurde der Archigenetor hochmütig. Und er wurde gepriesen von dem gesamten Heer der Engel. Und alle Götter und ihre Engel ehrten und rühmten ihn. Er aber seinerseits war voll von Freude und brüstete sich ununterbrochen, indem er zu ihnen sagte: ,,Ich brauche niemanden.`` Und er sagte: ,,Ich bin Gott, und es gibt keinen anderen außer mir.``

Und als er dies gesagt hatte, sündigte er gegen alle Unsterblichen, welche Antwort gaben. Und sie bewahrten es für ihn auf.

 

Der Tadel an den Archonten

 

Dann, als Pistis die Gottlosigkeit des großen Archon sah, wurde sie vom Zorn erfüllt. Sie war unsichtbar. Sie sagte: ,,Du irrst dich, Samael``, das heißt, der blinde Gott`. Es existiert ein unsterblicher Mensch des Lichtes, der vor dir existiert hat und der in Erscheinung treten wird in euren Gebilden. Er wird dich niedertreten, ganz wie Töpferton getreten wird. Und du wirst hinabsteigen zu deiner Mutter, der Tiefe, zusammen mit denen, die dir gehören. Denn an der Vollendung eurer Werke wird der ganze Mangel, der sichtbar geworden ist aus der Wahrheit, aufgelöst werden. Und er wird aufhören zu existieren und wird sein, als ob er nie gewesen wäre.``

Als die Pistis dies gesagt hatte, offenbarte sie das Bild ihrer Größe in den Wassern. Und in dieser Weise zog sie sich zurück zu ihrem Licht.

 

Über die Umkehr des Sabaoth und ihre Folgen

 

Als nun Sabaoth, der Sohn Jaldabaoths, die Stimme der Pistis hörte, brachte er ihr Lobpreis dar, und er verurteilte den Vater auf das Wort der Pistis hin. Er pries sie, denn sie hatte sie über den unsterblichen Menschen und sein Licht belehrt.

Darauf streckte Pistis Sophia ihren Finger aus und goß über ihn Licht von ihrem Licht aus zur Verurteilung seines Vaters.

Als nun Sabaoth erleuchtet war, empfing er große Macht gegen alle Gewalten des Chaos. Seit diesem Tag wurde er genannt, Herr der Mächte`.

Er haßte seinen Vater, die Finsternis, und seine Mutter, den Abgrund, und verabscheute seine Schwester, den Gedanken des Archigenetor, der sich auf den Wassern hin und her bewegte. Und wegen seines Lichtes waren alle Mächte des Chaos neidisch auf ihn. Und als sie in Bestürzung geraten waren, machten sie einen großen Krieg in den sieben Himmeln.

 

Die Entrückung Sabaoths in den siebten Himmel

 

Als nun Sophia diesen Krieg gesehen hatte, sandte sie sieben Erzengel zu Sabaoth von ihrem Licht aus. Sie entrückten ihn bis in den siebten Himmel hinauf. Sie stellten sich vor ihn hin als Diener. Wiederum sandte sie ihm drei weitere Erzengel und befestigte das Königreich über jedem für ihn, daß er wohnen möge über den zwölf Göttern des Chaos.

 

Die Unterweiserin Sabaoths

 

Als nun Sabaoth den Ort der Ruhe in Empfang genommen hatte als Antwort für seine Buße, gab ihm Pistis noch ihre Tochter Zoe Leben zusammen mit einer großen Macht, damit sie ihn unterweisen möge in allen Dingen, die in dem achten Himmel existieren.

 

Über den Wohnort und den Thron des Sabaoth

 

Als er nun Macht hatte, machte er sich zuerst einen Wohnort. Dieser ist groß, überaus herrlich und siebenmal so groß wie alle Wohnorte, die existieren in den sieben Himmeln.

Und vor seinem Wohnort erschuf er einen Thron, der groß war und der sich auf einem viergesichtigen Wagen, genannt Cherub, befand. Der Cherub nun hatte acht Formen an jeder der vier Ecken, Löwen-Formen und Rinder-Formen und Menschen-Formen und Adler-Formen, so daß alle Formen zusammen vierundsechzig Formen ergeben und er schuf sieben Erzengel, die vor ihm stehen. Er ist der Achte, und er hat Macht. Alle Formen nun ergeben zusammen zweiundsiebzig. Von diesem Wagen aus nahmen nun zweiundsiebzig Götter Gestalt an; sie nahmen Gestalt an, damit sie herrschen mögen über die zweiundsiebzig Sprachen der Völker.

 

Die Entstehung der Seraphim

 

Und auf jenem Thron nun erschuf er andere, drachenähnliche Engel, genannt Seraphim, welche ihm allezeit Lobpreis darbringen.

 

Die Erschaffung der Engel-Kirche

 

Anschließend erschuf er eine Kirche der Engel, Tausende und Myriaden, unzählbar, die der Kirche im achten Himmel glich; und einen Erstgeborenen, genannt Israel, das heißt ,der Mensch, der Gott sieht`.; und einen anderen, genannt Jesus Christus, der dem Erlöser oben in dem achten Himmel gleicht und der zu seiner Rechten sitzt auf einem geehrten Thron. Und zu seiner Linken sitzt die Jungfrau des Heiligen Geistes auf einem Thron und ehrt ihn. Und die sieben Jungfrauen stehen vor ihr, wobei ihnen dreißig Zithern und Harfen und Trompeten zu eigen sind, und sie ehren ihn. Und alle Heerscharen der Engel ehren und preisen ihn.

 

Die Unterweisung Sabaoths

 

Er sitzt nun aber auf einem Thron des Lichtes in einer großen Wolke, die ihn bedeckt. Und es war niemand bei ihm in der Wolke außer Sophia, der Tochter der Pistis, die ihn über alle Dinge, die im achten Himmel existierten, belehrte, so daß die Abbilder dieser Dinge geschaffen würden, damit seine Herrschaft bestünde bis zur Vollendung der Himmel des Chaos und ihrer Kräfte.

 

Die Trennung in rechts und links

 

Die Pistis Sophia aber sonderte ihn von der Finsternis ab und berief ihn an ihre Rechte. Und den Archigenetor

stellte sie an ihre Linke. Seit jenem Tag wurde rechts, die Gerechtigkeit` genannt, und links wurde, die Ungerechtigkeit` genannt. Deswegen nun empfingen sie alle eine Ordnung der Kirche der Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit

 

Der Neid des Jaldabaoth auf seinen Sohn Sabaoth und die Hervorbringung des Todes

 

Als nun der Archigenetor des Chaos seinen Sohn Sabaoth sah und die Herrlichkeit, in der er war, und begriff, daß er besser war als alle Mächte des Chaos, wurde er neidisch auf ihn. Und als er zornig wurde, brachte er hervor den Tod aus seinem Tod. Und er, der Tod, wurde eingesetzt über den sechsten Himmel, denn Sabaoth war von jenem Ort aus entführt worden. Und so vollendete sich die Zahl der sechs Mächte des Chaos.

 

Die Söhne des Todes

 

Darauf vermischte sich der Tod, der mannweiblich war, mit seiner eigenen Natur und brachte hervor sieben mann-weibliche Söhne. Dies sind die Namen der Männlichen:  der Neid, der Zorn, das Weinen, das Seufzen, die Klage, das Jammern, das Stöhnen. Und dies sind die Namen der Weiblichen:  der Zorn, das Leiden, die Lust, das Seufzen, der Fluch, die Bitterkeit, die Streitsucht.

Sie hatten Geschlechtsverkehr miteinander. Und jeder brachte sieben hervor, so daß sie zusammen neunundvierzig mannweibliche Dämonen ergaben. Ihre Namen und ihre Wirkungen wirst du im Buch des Solomon finden.

 

Die Kräfte der Zoe

 

Und im Angesicht dieser schuf Zoe, die mit Sabaoth war, sieben gute mannweibliche Kräfte.

Dies sind die Namen der Männlichen:  der Neidlose, der Gesegnete, der Freudvolle, der Wahrhaftige, der Miss-gunstlose, der Geliebte, der Glaubwürdige.

Was aber die Weiblichen betrifft, dies sind ihre Namen:  der Friede, die Freude, der Jubel, die Seligkeit, die Wahr-heit, die Liebe, der Glaube.

Und aus diesen stammen viele gute und unschuldige Geister. Ihre Einflüsse und ihre Wirkungen wirst du finden in den Gestalten der Heimarmene Schicksal des Himmels, der unterhalb der zwölf ist.

 

Die Betrübnis des Jaldabaoth

 

Nachdem der Archigenetor aber das Abbild der Pistis in den Wassern gesehen hatte, wurde er sehr betrübt, besonders als er ihre Stimme hörte, wobei sie gleich war der ersten Stimme, die ihn aus den Wassern herausgerufen hatte. Und als er erkannte, daß sie es war, die ihm einen Namen gegeben hatte, seufzte er. Er war beschämt wegen seines Fehltritts. Und als er in Wahrheit zur Erkenntnis gelangt war, daß ein unsterblicher Mensch des Lichtes vor ihm existierte, geriet er in große Erschütterung; denn er hatte vorher zu allen Göttern und ihren Engeln gesagt: ,, Ich bin Gott. Es gibt keinen außer mir.`` Er war nämlich in Furcht versetzt worden, daß sie etwa erkennen könnten, daß ein anderer vor ihm existierte, und daß sie ihn verurteilen könnten.

 

Die Erscheinung des Licht-Menschen

 

Er aber, wie ein Unverständiger, dachte gering über die Verurteilung. Und er wurde wagemütig. Er sagte: ,,Wenn irgendetwas vor mir existierte, laß es in Erscheinung treten, auf daß wir sein Licht sehen!`` Und sofort, siehe, ein Licht kam aus dem achten Himmel oben und durchquerte alle Himmel der Erde.

Als der Archigenetor sah, daß das Licht schön war, indem es leuchtete, wunderte er sich. Und er war sehr beschämt. Als jenes Licht in Erscheinung trat, offenbarte sich ein menschliches Bild in ihm, das sehr wunderbar war. Und niemand sah es außer dem Archigenetor und der Pronoia, die bei ihm war. Sein Licht offenbarte sich aber allen Kräften der Himmel. Deswegen wurden sie alle durch es in Verwirrung gestürzt.

 

Das Verlangen der Pronoia und die Folgen

 

Als nun Pronoia diesen Engel sah, entflammte sie aus Liebe zu ihm. Er aber haßte sie, denn sie war in der Finsternis. Sie aber verlangte, ihn zu umarmen, aber sie war nicht in der Lage dazu. Als sie ihre Liebe nicht befriedigen konnte, goß sie ihr Licht über die Erde aus. Von jenem Tag an wurde jener Engel ,Adam des Lichtes` genannt, dessen Übersetzung ist ,der lichte Mensch des Blutes`, und die Erde, auf der es, das Licht, sich ausbreitete, wurde genannt ,heilige Adamas`, dessen Übersetzung ist ,das heilige Land des Adamantine`.

Seit jenem Tag brachten alle Mächte dem Blut der Jungfrau Ehre dar. Und die Erde wurde gereinigt wegen des Blutes der Jung-frau. Am meisten aber wurde das Wasser gereinigt durch das Abbild der Pistis Sophia, die dem Archigenetor in den Wassern erschienen war. Mit Recht nun wurde gesagt: ,durch die Wasser`. Das heilige Wasser, das alles lebendig macht, reinigt sie, die Erde.

 

Das Erscheinen des Eros

 

Aus diesem ersten Blut trat der Eros in Erscheinung, wobei er mannweiblich war. Seine Männlichkeit ist Himireris, weil er Feuer aus dem Licht ist. Seine Weiblichkeit die mit ihm ist, eine Seele von Blut, stammt aus dem Wesen der Pronoia. Er ist sehr schön in seiner Schönheit, denn er besitzt mehr Charme als alle Geschöpfe des Chaos.

Als nun alle Götter und ihre Engel den Eros sahen, entflammten sie aus Liebe zu ihm. Als er sich unter ihnen allen

offenbarte, entflammte er sie, in der Art wie von einer einzelnen Lampe viele Lampen entzündet werden, und ein und dasselbe Licht dort ist, die Lampe aber nicht abnimmt. Und in dieser Weise breitete sich der Eros aus in allen geschaffenen Dingen des Chaos und nahm doch nicht ab.

Die Folgen des Eros

 

So wie der Eros aus der Mitte zwischen Licht und Finsternis in Erscheinung trat und in der Mitte zwischen Engeln und Menschen die geschlechtliche Vereinigung des Eros vollendet war, so wuchs in der Erde die erste Lust. Die Frau folgte der Erde. Und die Hochzeit folgte der Frau. Die Geburt folgte der Hochzeit. Die Auflösung folgte der Geburt. Nach jenem Eros wuchs der Weinstock heraus aus diesem Blut, welches ausgegossen war auf der Erde. Deswegen bringen die, die von ihm trinken, das Verlangen nach geschlechtlicher Vereinigung hervor. Nach dem Weinstock wuchsen ein Feigenbaum und ein Granatapfelbaum aus der Erde heraus, zusammen mit den übrigen Bäumen, alle Arten, wobei sie mit ihnen ihren Samen haben aus dem Samen der Mächte und ihrer Engel.

 

Die Erschaffung des Paradieses

 

Darauf schuf die Gerechtigkeit das Paradies, welches schön ist und außerhalb des Kreises des Monds und des Kreises der Sonne liegt in dem Land der Üppigkeit, im Osten inmitten der Steine. Und die Begierde ist inmitten der schönen, appetitanregenden Bäume.

 

Über die Bäume des Paradieses

 

Und der Baum des ewigen Lebens, wie er in Erscheinung getreten ist durch den Willen Gottes, befindet sich im Norden des Paradieses, so daß er die Seelen der Reinen unsterblich mache, die hervorkommen werden aus den Gebilden der Armut zum Zeitpunkt der Vollendung des Äons. Die Farbe des Baumes des Lebens aber gleicht der Sonne. Und seine Zweige sind schön. Seine Blätter gleichen denen der Zypresse. Seine Frucht gleicht einem Bund von Weintrauben, wobei sie weiß ist. Seine Höhe geht hinauf bis in den Himmel.

Und neben ihm befindet sich der Baum der Erkenntnis, wobei er die Kraft Gottes hat. Seine Herrlichkeit gleicht dem Mond, wenn er sehr leuchtet. Und seine Zweige sind schön. Seine Blätter gleichen Feigenblättern. Seine Frucht gleicht guten, appetitanregenden Datteln. Dieser nun befindet sich im Norden des Paradieses, so daß er die Seelen aus dem Schlaf der Dämonen erwecke, damit sie zum Baum des Lebens kommen und von seiner Frucht essen und so die Mächte und ihre Engel verurteilen.

Die Wirkung dieses Baumes ist beschrieben in dem Heiligen Buch wie folgt:  ,,Du bist der Baum der Erkenntnis, der sich im Paradies befindet, der, von dem der erste Mensch gegessen hat, der seinen Verstand geöffnet hat.  Er liebte seine Paargenossin. Er verurteilte die anderen, fremden Bilder. Er verabscheute sie.``

Anschließend sproß der Ölbaum hervor, der die Könige und Hohenpriester der Gerechtigkeit reinigen wird, die in den letzten Tagen in Erscheinung treten werden, da sich der Ölbaum offenbart hatte aus dem Licht des ersten Adam wegen der Salbung, die sie empfangen werden.

 

Die Erschaffung der Pflanzen

 

Die erste Seele aber hat den Eros geliebt, der mit ihr war; sie hat ihr Blut auf ihn und auf die Erde vergossen. Und aus jenem Blut wuchs zuerst die Rose hervor, aus der Erde, aus dem Dornbusch, zur Freude des Lichtes, das sich im Dornbusch offenbaren wird.

Anschließend wuchsen wiederum die anderen schönen, wohlriechenden Blumen aus der Erde heraus, verschiedene Arten, von jeder einzelnen Jungfrau der Töchter der Pronoia.

Und nachdem sie aus Liebe zu dem Eros entflammten, vergossen sie ihr Blut auf ihn und auf die Erde. Danach wuchsen alle Pflanzen heraus aus der Erde, verschiedene Arten, die den Samen der Mächte und ihrer Engel hatten.

 

Die Erschaffung der Tiere

 

Danach erschufen die Mächte aus den Wassern alle Arten von Tieren, und die Reptilien und die Vögel, verschiedene Arten, die den Samen der Mächte und ihrer Engel hatten.

 

Die Rückkehr des Licht-Adam

Aber vor allen diesen, als er in Erscheinung getreten war am ersten Tag, blieb er auf der Erde ungefähr zwei Tage und setzte die untere Pronoia in den Himmel und ging hinauf zu seinem Licht. Und sofort bedeckte Finsternis die ganze Welt.

Die Ordnung des Himmels

 

Als aber die Sophia, die in dem unteren Himmel war, den Wunsch äußerte, empfing sie Macht von der Pistis; und sie bildete große leuchtende Körper und alle Sterne. Und sie setzte sie in den Himmel, damit sie auf die Erde scheinen und damit sie vollenden die Zeitzeichen und Jahreszeiten und Jahre und Monate und Tage und Nächte und Augenblicke und alles übrige. Und auf diese Weise wurde der ganze Ort am Himmel geordnet.

 

Über die Welt des Licht-Adam

 

Als nun der Adam des Lichtes in sein Licht hineingehen wollte, das heißt in den achten Himmel, vermochte er es

nicht wegen der Armut, die sich mit seinem Licht verbunden hatte. Und er schuf sich selbst einen großen Äon. Und in jenem Äon schuf er sechs Äonen mit ihren Welten, die waren sechs an der Zahl, die siebenmal besser waren als die Himmel des Chaos und ihre Welten. Alle diese Äonen und ihre Welten befinden sich in der Unendlichkeit, das heißt zwischen dem achten Himmel und dem Chaos unter ihm, wobei sie zu der Welt, die zu der Armut gehört, gerechnet werden.

Wenn du die Anlage von diesen wissen willst, wirst du sie geschrieben finden in der Siebten Welt des Propheten Hieralias.

 

Der Plan des Jaldabaoth und der Archonten: die Erschaffung des Menschen

 

Bevor sich aber der Adam des Lichtes aus dem Chaos zurückgezogen hatte, sahen ihn die Mächte und lachten den Archigenetor aus, weil er gelogen hatte, als er sagte: ,,Ich bin Gott. Niemand existiert vor mir.`` Als sie nun zu ihm kamen, sagten sie: ,,Ist dieser etwa nicht der Gott, der unser Werk vernichtet hat?`` Er antwortete und sagte: ,,Ja. Wenn ihr nicht wollt, daß er in der Lage ist, unser Werk zu vernichten, dann laßt uns einen Menschen aus der Erde erschaffen, nach dem Bild unseres Körpers und nach dem Abbild von diesem, Adam des Lichtes, daß er uns diene, damit er, wenn er sein Ebenbild sieht, es liebe. Nicht länger wird er unser Werk vernichten, sondern wir werden die, die aus dem Licht geboren sind, zu unseren Dienern machen in der ganzen Zeit dieses Äons.``

Dieses alles ist entstanden entsprechend der Voraussicht Pronoia der Pistis, damit jener Mensch in Erscheinung trete nach seinem Abbild und sie verurteile durch ihr Gebilde. Und ihr Gebilde wurde zu einer Umzäunung des Lichtes. Da begriffen die Mächte, daß sie den Menschen erschaffen sollten.

 

Die Reaktion der Sophia Zoe: die Hervorbringung des Menschen der Sophia Zoe

 

Es kam ihnen zuvor Sophia Zoe; sie ist die, die mit Sabaoth ist. Sie lachte über ihren Beschluß: ,,Denn sie sind blind. Gegen ihre eigenen Interessen haben sie ihn erschaffen in Unwissenheit. Und sie wissen nicht, was sie im Begriff sind zu tun.`` Aus diesem Grund ist sie ihnen zuvorgekommen und machte ihren eigenen Menschen zuerst, damit er ihr Gebilde belehre, wie es sie verachten soll und in welcher Weise es vor ihnen, die Archonten gerettet werde.

Die Hervorbringung des Unterweisers ereignete sich aber auf folgende Weise: Als die Sophia einen Lichttropfen fallen ließ, floß er auf das Wasser, und sofort erschien ein Mensch, der mannweiblich war. Jenen Tropfen gestaltete sie zuerst als weiblichen Körper. Anschließend gestaltete sie ihn in dem Körper nach dem Abbild der Mutter, die in Erscheinung getreten ist. Und sie vollendete es in zwölf Monaten. Ein mannweiblicher Mensch wurde hervorgebracht, den die Griechen Hermaphrodites nennen. Und dessen Mutter nennen die Hebräer, Eva des Lebens`, das ist die Unterweiserin des Lebens.

Ihr Nachkomme ist das Geschöpf, das Herr ist. Anschließend nannten die Mächte ihn, das Tier`, damit er ihre Gebilde in die Irre führe. Die Deutung von, das Tier` ist, der Unterweiser`. Denn er wurde weiser als alle Wesen gefunden.

Eva nun ist die erste Jungfrau, die, die ohne einen Mann ihren ersten Nachkommen geboren hat. Sie ist es, die sich selber als Hebamme gedient hat. Deswegen sagt man, daß sie dieses gesagt hat:

,,Ich bin der Teil meiner Mutter. Und ich bin die Mutter. Ich bin die Frau. Ich bin die Jungfrau. Ich bin die Schwangere. Ich bin die Hebamme. Ich bin Trösterin der Wehen. Mein Ehemann hat mich hervorgebracht. Und ich bin seine Mutter. Er ist mein Vater und mein Herr. Er ist meine Kraft. Was er wünscht, sagt er mit Verstand. Ich bin selbst noch in dem Werden; aber ich habe schon einen Menschen als Herrn hervorgebracht.``

 

Über die Seelen

 

Dies aber durch den Willen Die Seelen, die im Begriff waren, in die Gebilde der Mächte einzugehen, wurden offenbar für Sabaoth und seinen Christus. Und betreffend dieser hat die heilige Stimme gesagt: ,,Vermehrt euch und wachst! Seid Herr über alle Geschöpfe!`` Und sie sind es, die gefangen genommen wurden entsprechend ihren Schicksalen  durch den Archigenetor. Und so wurden sie in die Gefängnisse der Gebilde eingesperrt bis zum Zeitpunkt der Vollendung des Äons.

 

Die Erschaffung des irdischen Menschen

 

Zu diesem Zeitpunkt aber gab dann der Archigenetor eine Entscheidung denen kund, die mit ihm waren, den  Menschen betreffend. Dann warf jeder von ihnen sein Sperma in die Mitte des Nabels der Erde. Seit jenem Tag bildeten die sieben Archonten den Menschen, wobei sein Körper ihrem Körper glich, sein Abbild aber dem Menschen glich, der sich ihnen offenbart hatte. Sein Gebilde entstand je nach den einzelnen Teilen. Ihr Großer aber schuf das Gehirn und das Nervensystem.

Danach offenbarte er, ihr Großer, sich wie einer, der vor ihm war. Er wurde ein seelischer Mensch. Und er wurde

Adam genannt, das ist der Vater, nach dem Namen von dem, der vor ihm existierte. Und als sie Adam vollendet hatten, legte er ihn in ein Gefäß, weil er eine Form empfangen hatte wie eine Fehlgeburt, da kein Geist in ihm war.

Deswegen, als sich der Oberarchon an das Wort der Pistis erinnerte, fürchtete er, daß der wahre Mensch in sein Gebilde hineingelange und es beherrsche. Deswegen ließ er sein Gebilde vierzig Tage ohne Seele, er zog sich zurück, er verließ es.

 

Die Entsendung des Atems der Sophia zu Adam

 

An dem vierzigsten Tag nun sandte Sophia Zoe ihren Atem in Adam hinein, der keine Seele hatte. Er begann, sich auf der Erde zu bewegen. Und er konnte sich nicht erheben.

 

Die Archonten und der Tag der Ruhe

 

Als dann die sieben Archonten kamen, sahen sie ihn und gerieten in große Bestürzung. Sie kamen zu ihm herauf und bemächtigten sich seiner. Und er, der Oberarchon, sagte zu dem Atem in ihm: ,,Wer bist du? Und von wo bist du hierher gekommen?``

Er antwortete und sagte: ,,Ich bin durch die Kraft des Menschen gekommen zur Zerstörung eures Werkes.``

Als sie es aber hörten, priesen sie ihn, denn er hatte ihnen Ruhe gegeben vor der Furcht und der Ängstlichkeit, in der sie sich befanden. Sie nannten jenen Tag, Ruhe`, denn sie ruhten aus von der Mühsal.

Und als sie sahen, daß Adam sich nicht erheben konnte, freuten sie sich, und sie nahmen ihn und setzten ihn in das Paradies. Und sie zogen sich zurück zu ihren Himmeln.

 

Die Erweckung Adams

 

Nach dem Tag der Ruhe sandte Sophia ihre Tochter Zoe, die Eva genannt wird, als Unterweiserin, damit sie Adam, der keine Seele hatte, erwecke, damit die, die er erzeugen würde, Gefäße des Lichtes würden. Als Eva ihr männliches Ebenbild liegen sah, bekam sie Mitleid mit ihm, und sie sagte: ,,Adam! Werde lebendig! Erhebe dich über die Erde!`` Sofort wurde ihr Wort zu einem Werk. Dann, nachdem Adam sich erhoben hatte, öffnete er sogleich seine Augen. Als er sie sah, sagte er: ,,Du wirst, die Mutter der Lebenden` genannt werden. Denn du warst es, die mir Leben gegeben hat.``

 

Der Plan der Archonten gegen Eva

 

Darauf wurden nun die Mächte davon in Kenntnis gesetzt, daß ihr Gebilde lebendig war und sich erhoben hatte, und sie waren

sehr beunruhigt. Sie sandten sieben Erzengel, um auszukundschaften, was geschehen war. Sie kamen zu Adam. Als sie Eva zu ihm reden sahen, sagten sie zueinander: ,,Welcher Art ist diese Lichtfrau? Sie gleicht nämlich auch jenem Abbild, das uns erschienen war in dem Licht. Kommt nun! Wir wollen uns ihrer bemächtigen und unseren Samen in sie aussäen, so daß sie, wenn sie befleckt ist, nicht mehr in der Lage ist, zu ihrem Licht hinaufzusteigen! Vielmehr werden die, die sie gebären wird, unter unserem Befehl sein. Aber laßt es uns nicht Adam sagen, denn er ist keiner von uns! Sondern wir wollen einen tiefen Schlaf über ihn bringen! Und laßt uns ihn in seinem Schlaf unterweisen, als ob sie aus seiner Rippe entstanden sei, damit die Frau ihm gehorchen werde und er Herr über sie sei!``

Da lachte Eva, die eine Gewalt war, über ihren Beschluß. Sie blendete ihre Augen, und im Geheimen ließ sie ihr Abbild bei Adam. Sie ging in den Baum der Erkenntnis hinein und blieb dort. Und sie verfolgten sie, und sie offenbarte ihnen, daß sie in den Baum hineingegangen und zu einem Baum geworden sei. Als sie aber in große Furcht gerieten, flohen die Blinden.

 

Die versuchte Schändung der Unterweiserin Eva

 

Als sie anschließend aus dem Schlaf erwachten, kamen sie zu Adam. Und als sie das Abbild dieser Frau bei ihm sahen, gerieten sie in große Verwirrung, wobei sie dachten, daß dies die wahre Eva sei. Und sie griffen an; sie kam- en zu ihr und bemächtigten sich ihrer und säten ihren Samen in sie aus. Sie handelten in Schlechtigkeit an ihr, wobei sie sie nicht nur in natürlicher Weise befleckten, sondern auch in Ausschweifung, indem sie zuerst das Siegel ihrer Stimme befleckten, die mit ihnen gesprochen hatte, sagend: ,,Was ist das, das vor euch existierte?`` um dann die zu beflecken, die sagen könnten zum Zeitpunkt der Vollend-ung, daß sie hervorgebracht worden waren durch den wahren Menschen mittels eines Wortes. Und sie irrten sich, weil sie nicht wußten, daß es ihr eigener Körper war, den sie befleckten: es war nur das Abbild, das die Mächte und ihre Engel in jeder Weise befleckt haben.

 

Die Nachkommenschaft der Eva

 

Zuerst wurde sie schwanger mit Abel, durch den ersten Archon. Und es geschah durch die sieben Mächte und Ihre Engel, daß sie die anderen Söhne gebar. Alles dieses ereignete sich aber nach der Voraussicht Pronoia des Archigenetor, damit die erste Mutter allen Samen in sich hervorbringe, wobei er vermischt ist und eingefügt ist in das Schicksal der Welt und ihre Gestalten und in die Gerechtigkeit. Ein Plan entstand wegen Eva, damit die Gebilde der Mächte zu Umzäunungen für das Licht würden, woraufhin es, das Licht sie verurteilen würde durch ihre, der Archonten, Gebilde.

Der erste Adam nun ist geistig, und er trat in Erscheinung am ersten Tag. Der zweite Adam ist seelisch, und er trat am sechsten Tag in Erscheinung, der Aphrodite genannt wird. Der dritte Adam ist ein Geschöpf der Erde, das heißt der Mensch des Gesetz-es, und er trat in Erscheinung am achten Tag. die Ruhe von der Armut, welcher genannt wird ,Sonntag`.

Die Nachkommenschaft des irdischen Adam wurde aber zahlreich, sie wurde vollendet und brachte in sich hervor alle Kenntnisse des seelischen Adam. Aber alle befanden sich in Unwissenheit.

Als nächstes laß mich sagen: Als die Archonten ihn und die, die mit ihm war, sahen, wie sie unwissend wie die Tiere in die Irre gingen, freuten sie sich sehr.

 

Über den Baum der Erkenntnis

 

Als sie erfahren hatten, daß der unsterbliche Mensch nicht im Begriff war, sie zu vernachlässigen, sondern daß sie ebenso die, die sich in einen Baum verwandelt hatte, fürchten müßten, gerieten sie in große Verwirrung, und sie sagten: ,,Vielleicht ist dies der wahre Mensch, dieser, der uns geblendet hat und uns gelehrt hat, daß die, die befleckt war, ihm gleicht  und durch ihn sollen wir besiegt werden!``

Darauf berieten sich sieben von ihnen. Sie kamen zu Adam und Eva in Furcht; sie sagten zu ihm: ,,Alle Bäume, die im Paradies sind, sind für euch geschaffen worden, wobei ihre Früchte gegessen werden sollen. Aber vor dem Baum der  Erkenntnis nehmt euch in acht, und eßt nicht von ihm. Wenn ihr eßt, werdet ihr sterben.`` Nachdem sie ihnen große Furcht eingeflößt hatten, zogen sie sich zurück zu ihren Mächten.

Darauf kam der, der weiser ist als alle Geschöpfe, der, das Tier` genannt wurde. Und als er das Abbild seiner Mutter Eva sah, sagte er zu ihr: ,,Was hat Gott zu euch gesagt? Etwa: ,Eßt nicht von dem Baum der Erkenntnis?``` Sie sagte: ,,Er hat gesagt: ,Nicht nur nicht von ihm, sondern berühre ihn auch nicht, damit du nicht stirbst.``` Er sagte zu ihr: ,,Seid nicht ängstlich. Ihr werdet nicht des Todes sterben. Denn er weiß: Wenn ihr eßt  von ihm, wird euer Verstand nüchtern werden, und ihr werdet wie Götter sein, wobei ihr den Unterschied kennt, der zwischen den schlechten und guten Menschen besteht. Dieses hat er euch nun gesagt im Neid, damit ihr nicht von ihm essen möget.``

Eva nun hatte Vertrauen in die Worte des Unterweisers. Sie betrachtete den Baum und sah, daß er schön und appetitanregend war; und sie gewann ihn lieb. Sie nahm von seinen Früchten und aß sie; ebenso gab sie davon ihrem Ehemann, und er aß ebenfalls. Darauf wurde ihr Verstand geöffnet. Denn als sie gegessen hatten, schien das Licht der Erkenntnis auf sie. Als sie sich mit Scham bekleidet hatten, wußten sie, daß sie entblößt gewesen waren von der Erkenntnis. Als sie nüchtern geworden waren, sahen sie, daß sie nackt waren, und sie entflammten aus Liebe füreinander. Als sie sahen, daß die, die sie gebildet hatten, die Gestalt von Tieren hatten, verabscheuten sie sie; sie wurden sehr wissend.

Als dann die Archonten erkannten, daß sie ihr Gebot übertreten hatten, kamen sie in das Paradies und zu Adam und Eva mit Erdbeben und gewaltiger Drohung, um die Wirkung der Hilfe zu sehen. Darauf waren Adam und Eva sehr bestürzt und versteckten sich unter den Bäumen, die im Paradies sind. Da wußten die Archonten nicht, wo sie waren, und sagten: ,,Adam, wo bist du?`` Er sagte: ,,Ich bin hier; denn aus Angst vor euch habe ich mich verborgen, weil ich mich schämte.`` Und sie sagten zu ihm in Unwissenheit: ,, Wer hat dir über die Scham erzählt, mit der du dich gekleidet hast, es sei denn, du hast von jenem Baum gegessen?`` Er sagte: ,,Die Frau, die du mir gegeben hast, sie war es, die mir gegeben hat, und ich habe gegessen.`` Darauf sagten sie zu ihr ,, Was hast du getan?`` Sie antwortete und sagte: ,,Der Unterweiser war es, der mich angestachelt hat, und ich habe gegessen.``

Darauf kamen die Archonten zu dem Unterweiser. Ihre Augen wurden durch ihn geblendet, und sie waren nicht in der Lage, ihm etwas zu tun. Sie verfluchten ihn, weil sie machtlos waren. Anschließend kamen sie zu der Frau und verfluchten sie und ihren Nachwuchs. Nach der Frau verfluchten sie Adam und seinetwegen die Erde; und die Früchte und alle Dinge, die sie geschaffen hatten, verfluchten sie. Bei ihnen ist kein Segen. Gutes kann nicht aus Schlechtem hervorgehen. Von jenem Tag an erkannten die Mächte, daß wirklich etwas Stärkeres als sie existierte. Sie wußten jedoch nichts, außer daß ihr Gebot nicht gehalten worden war. Ein großer Neid wurde in die Welt gebracht allein wegen des unsterblichen Menschen.

 

Die Prüfung des Adam: die Benennung der Tiere

 

Als die Archonten nun ihren Adam sahen, daß er in einen anderen Erkenntniszustand gekommen war, wollten sie ihn auf die Probe stellen, und sie versammelten alles Vieh und die wilden Tiere der Erde und die Vögel des Himmels und brachten sie zu Adam, um zu sehen, wie er sie nennen würde. Als er sie sah, benannte er ihre, der Archonten, Geschöpfe. Sie waren bestürzt, denn Adam war aus allen Zuständen der Unwissenheit aufgewacht.

 

Die Vertreibung des Menschen aus dem Paradies

 

Sie versammelten und berieten sich, und sie sagten: ,,Schaut auf Adam! Er ist uns gleich geworden, so daß er den Unterschied zwischen dem Licht und der Dunkelheit kennt. Vielleicht wird er verleitet werden wie bei dem Baum der Erkenntnis und wiederum hingehen zum Baum des Lebens und von ihm essen und unsterblich werden und Herr werden und uns verachten und uns und alle unsere Herrlichkeit geringschätzen. Dann wird er ein Gericht bringen über uns und unsere Welt. Kommt, laßt uns ihn hinauswerfen aus dem Paradies hinab auf die Erde, aus der er genommen wurde, so daß er von jetzt an nicht in der Lage ist, irgendetwas besser als wir zu wissen!`` Und so warfen sie Adam hinaus aus dem Paradies, zusammen mit seiner Frau.

Und das, was sie getan hatten, genügte ihnen nicht. Sondern sie hatten immer noch Angst. Sie liefen zu dem Baum des Lebens, und sie umgaben ihn mit großen, fürchterlichen Dingen, feurigen Lebewesen, genannt Cherubim, und sie stellten ein flammen-des Schwert in ihre Mitte, das sich fürchterlich dreht zu jeder Zeit, so daß kein irdisches Geschöpf jemals zu jenem Ort kommt.

Als die Archonten anschließend neidisch auf Adam waren, wollten sie ihre, Adams und Evas, Lebenszeiten herabsetzen. Dazu waren sie nicht in der Lage wegen des Schicksals, das festgesetzt ist von Anfang an. Denn allen wurden ihre Lebenszeiten zugeteilt von tausend Jahren gemäß dem Lauf der Erleuchter. Aber weil die Archonten nicht in der Lage waren, so zu handeln, nahm jeder von den schlecht Handelnden zehn Jahre weg. Und die gesamte Lebenszeit, die übrigblieb, ergab 930 Jahre; und diese sind in Betrübnis und Schwachheit und bösen Mühsalen. Und so vollzog sich das Leben, von jenem Tag an bis zum Zeitpunkt der Vollendung des Äons.

 

Die Reaktion der Sophia: Die Vertreibung der Archonten aus dem Himmel

 

Als nun Sophia Zoe sah, daß die Archonten der Finsternis einen Fluch auf ihre Ebenbilder gelegt hatten, wurde sie ungehalten. Und nachdem sie aus dem ersten Himmel herauskam mit aller Kraft, vertrieb sie die Archonten aus ihren Himmeln, und warf sie hinab in die sündenbeladene Welt, damit sie sich dort aufhalten würden wie schlechte Dämonen auf der Erde.

 

Über den Phönix

 

damit es in ihrer Welt tausend Jahre, die im Paradies sind, zubringe ein seelisches Lebewesen, genannt Phönix. Es pflegt sich selbst zu töten, und es belebt sich selbst als ein Zeuge  für das Gericht über sie.

Denn sie haben Adam und seinem Geschlecht Unrecht getan bis zum Zeitpunkt der Vollendung des Äons.

Es sind  drei Menschen und seine Geschlechter bis zum Zeitpunkt der Vollendung der Welt: der geistige des Äons, der seelische und der irdische.

Ebenso die drei Phönixe im Paradies: der erste ist unsterblich, der zweite lebt tausend Jahre. Bezüglich des dritten steht im Heiligen Buch, daß er verzehrt wird.

So gibt es ebenso drei Taufen: die erste ist geistlich, die zweite ist von Feuer, die dritte ist von Wasser.

Wie die Phönixgestalten in Erscheinung treten als Zeugen betreffend die Engel, so verhält es sich auch mit den Wasserhydren in Ägypten, die Zeugen sind für die, welche herabsteigen zur Taufe eines wahren Menschen. Die zwei Stiere in Ägypten be-sitzen ein Mysterium, die Sonne und den Mond, wobei sie Zeugen sind für Sabaoth, da sie über ihm sind.  Sophia hat die Welt empfangen. Seit dem Tag, an dem sie die Sonne und den Mond erschaffen hatte, setzte sie ein Siegel auf ihren Himmel bis zum Äon. Und der Wurm, der aus dem Phönix heraus geboren wurde, ist wiederum menschlich. Es steht geschrieben über ihn: ,,Der Gerechte wird wachsen wie ein Phönix.`` Und der Phönix tritt zuerst lebendig in Erscheinung und stirbt und erhebt sich wieder, wobei er ein Zeichen ist für den oder: das, der das offenbar geworden ist in dem Zeitpunkt der Vollendung des Äons.

Lediglich in Ägypten erschienen diese großen Zeichen nirgendwo sonst als ein Zeichen, daß es, Ägypten dem Paradies Gottes gleicht.

 

Über das Wirken der Archonten gegen den Menschen: die Verführung durch die Dämonen

 

Laßt uns nun wieder zurückkehren zu den oben besprochenen Archonten, damit wir einen Beweis über sie bieten!

Als nun die sieben Archonten hinabgeworfen wurden aus ihren Himmeln auf die Erde, erschufen sie sich Engel, zahlreiche, dämonische, damit sie ihnen dienen. Sie unterwiesen die Menschen aber in vielen Irrtümern und Magie und Giftmischerei und dem Dienst an Götzen und Blutvergießen und Altären und Tempeln und Opfern und Trankopfern für alle Dämonen der Erde, wobei sie Heimarmene Schicksal zu ihrer Mitarbeiterin hatten, welche entstanden ist in Übereinstimmung durch die Götter der Ungerechtigkeit und der Gerechtigkeit.

Und als die Welt so in Verwirrung geraten war, ging sie allezeit in die Irre. Denn alle Menschen auf Erden dienten den Dämon-en von der Schöpfung bis zum Zeitpunkt der Vollendung sowohl die Engel der Gerechtigkeit als auch die Menschen der Unge-rechtigkeit. So geriet die Welt in Verwirrung, in Unwissenheit und in Belehrender Einwurf.

Laßt dies genügen bis hierhin! Nun wollen wir vorangehen zur Behandlung unserer Welt, damit wir ihre Beschaffenheit und Einrichtung genau vollenden. Dann wird offenbar sein, wie der Glaube gefunden wurde an die verborgenen Dinge, die offenbar geworden sind von der Grundlegung bis zum Zeitpunkt der Vollendung des Äons.

Ich komme nun aber zu den Hauptpunkten, die den unsterblichen Menschen betreffen. Ich werde reden über alle Dinge, die zu ihm gehören wobei ich erkläre, weswegen sie sich an diesen Orten befinden. Sie alle gingen in die Irre bis zur Ankunft des wahren Menschen.

 

Die Rettung des Menschen durch den Vater: die Entsendung der unschuldigen Geister

Als eine Menge von Menschen entstand durch Adam, der geschaffen worden ist, und aus der Materie, und als die Welt schon

 

voll geworden war, waren die Archonten Herr über sie, das heißt sie haben sie in Unwissenheit gehalten. Aus welchem Grund? Aus dem folgenden: Weil der unsterbliche Vater weiß, daß ein Mangel der Wahrheit entstanden ist in den Äonen und ihren Welten, aus diesem Grund hat er, als er die Archonten des Verderbens durch ihre Geschöpfe außer Kraft setzen wollte, eure Abbilder herabgesandt in die Welt des Verderbens, das sind die gesegneten, kleinen, unschuldigen Geister. Sie sind der Erkenntnis nicht fremd. Denn alle Erkenntnis ist in einem Engel, der lange vor ihnen, den unschuldigen Geistern, erschienen ist. Er ist nicht ohne Macht vor dem Vater. Und er gab ihnen Erkenntnis.

 

Über verschiedene Arten von Gesegnetheit

 

Sogleich, wie sie in der Welt der Verderbnis erscheinen, werden sie zuerst enthüllen Typos der Unvergänglichkeit als eine Verurteilung der Archonten und ihrer Mächte. Als nun aber die Gesegneten erschienen sind in Gebilden der Macht, wurden sie beneidet. Wegen des Neides aber vermischten die Mächte ihren Samen mit ihnen, um sie zu beflecken. Sie waren nicht in der Lage dazu.

Als dann die Seligen erschienen sind in Lichtformen, erschienen sie in unterschiedlichen Weisen. Und jeder von ihnen, komm-end aus seinem Land, offenbarte seine Art der Erkenntnis der Kirche, die erschienen ist in den Gebilden des Verderbens. Sie, die Kirche, wurde gefunden, indem ihr alle Samen zu eigen sind wegen des Samens der Mächte, der sich mit ihr vermischt hatte.

Darauf schuf der Erlöser aus ihnen allen und die Geister dieser sind offenbar, indem sie auserwählt sind, indem sie selig sind und indem sie aber wechselhaft sind in der Erwählung, und ebenso schuf er viele andere Wesen, welche keinen König haben und auserwählter sind als alle, die vor ihnen waren.

Daher existieren vier Geschlechter. Es sind drei, die zu den Königen des achten Himmels gezählt werden. Aber das vierte Geschlecht ist königlos und vollkommen, indem es das höchste von allen ist.

Denn diese werden eingehen in den Heiligen Ort ihres Vaters. Und sie werden ruhen in Ruhe und ewiger, unaussprechbarer Herrlichkeit und unaufhörlicher Freude. Sie sind aber Könige im Sterblichen als Unsterbliche. Sie werden die Götter des Chaos und ihre Gewalten verurteilen.

 

Über das Wort, seine Aufgabe und die Bedrängung der Archonten

 

Das Wort aber, das erhabener ist als alles, wurde allein zu diesem Zweck gesandt: daß es verkündige über das Unbekannte. Es sagte: ,,Es gibt nichts Verborgenes, was nicht offenbar ist, und was nicht gewußt wurde, wird gewußt werden.`` Diese aber wur-den gesandt, um das Verborgene zu offenbaren und die sieben Mächte des Chaos und ihre Gottlosigkeit. Und so wurden sie zum Tode verurteilt. Als nun die Vollkommenen in Erscheinung traten in Gebilden der Archonten und als sie die unvergleich-liche Wahrheit enthüllten, beschämten sie alle Weisheiten der Götter. Und ihr Schicksal wurde als Verurteilung gefunden. Und ihre Gewalt erlosch. Ihre Herrschaft wurde aufgelöst. Ihre Voraussicht wurde zur Leere, zusammen mit ihrer Ehre.

 

Über das Ende dieses Äons

 

Vor dem Zeitpunkt der Vollendung des Äons wird der ganze Ort erschüttert sein durch ein großes Erdbeben. Dann werden die Archonten traurig sein. Die Engel werden um ihre Menschen trauern, und die Dämonen werden weinen über ihre Zeiten, und ihre Menschen werden jammern und schreien über ihren Tod.

 

Über das gewaltige Kommen des neuen Äons

 

Dann wird der neue Äon beginnen, und sie werden verwirrt sein. Ihre Könige werden berauscht sein durch ein feu-riges Schwert, und sie werden Krieg gegeneinander führen, so daß die Erde trunken ist von dem Blut, das vergossen ist. Und die Meere werden in Verwirrung geraten durch jene Kriege. Darauf wird die Sonne sich verfinstern. Und der Mond wird sein Licht verlieren. Die Sterne des Himmels werden ihre Bahn verlassen. Und ein großer Donner wird aus einer großen Kraft herauskommen, welche über allen Gewalten des Chaos ist, wo sich das Firmament der Frau befindet.

Nachdem sie das erste Werk geschaffen hat, wird sie das weise Feuer der Einsicht Epinoia ablegen und sich bekleiden mit unvernünftigem Zorn. Darauf wird sie die Götter des Chaos verfolgen, die sie geschaffen hat, wie auch den Archigenetor. Sie wird sie hinab in die Tiefe werfen. Sie werden ausgelöscht werden wegen ihrer Ungerechtigkeit. Sie werden sein wie feuerspeiende Berge und einander verschlingen, bis sie ausgelöscht werden durch die Hand des Archigenetor. Wenn er sie zerstört haben wird, wird er sich gegen sich selbst richten und sich zerstören, bis er untergeht. Und ihre, der Archonten, Himmel werden aufeinander fallen, und ihre Kräfte werden verbrennen. Ihre Äonen werden ebenso umgedreht werden. Und sein, des Archigenetors Himmel wird fallen und zu zwei werden. Sein Himmel wird herabfallen; sie werden fallen in die Tiefe, und die Tiefe wird umgedreht werden.

Das Licht wird die Finsternis und sie ausradieren. Sie wird sein wie etwas, das nie gewesen ist. Und das Werk, dem die Finsternis gefolgt ist, wird sich auflösen. Und der Mangel wird bei seiner Wurzel ausgerissen und hinab geworfen in die Finsternis.

Und das Licht wird sich zurückziehen hinauf zu seiner Wurzel. Und die Herrlichkeit des Ungezeugten wird in Erscheinung treten. Und sie wird alle Äonen füllen.

Wenn die Prophetie und die Kunde von denen, die König sind, enthüllt werden und erfüllt werden durch die, die genannt werden, Vollkommene`, werden die aber, die nicht vollkommen geworden sind in dem ungezeugten Vater, ihre Herrlichkeit in ihren Äonen und in den Königreichen der Unsterblichen erlangen. Aber sie werden niemals zu der Königlosigkeit kommen. Denn es ist für jeden notwendig, an den Ort zu gehen, von dem er gekommen ist. Denn jeder wird durch seine Handlungen und seinen Erkenntnisstand seine Natur offenbaren.