( 158/159) Liebe die Wahrheit und die Lüge
gebrauche wie Gift.
( 160) Möge der richtige
Zeitpunkt deinen Worten vorangehen.
( 161/162) Sprich, wenn es
nicht angemessen ist zu schweigen, aber sprich nur über die Dinge, über die du
Bescheid weißt, und nur dann, wenn es angemessen ist.
( 163a) Das Wort, das zur unpassenden
Zeit gesprochen wird, ist Zeuge für eine schlechte Gesinnung.
( 163b) Wenn es angemessen
ist zu handeln, bediene dich nicht des Wortes.
( 164a) Strebe nicht danach,
als erster inmitten einer Menge zu sprechen.
( 164b) Wenn es eine Kunst
ist zu reden, ist es ebenso eine Kunst zu schweigen.
( 165a) Es ist besser für
dich, eine Niederlage zu erleiden, während du die Wahrheit sprichst, als
siegreich zu sein durch den Betrug.
( 165b) Derjenige, der
erfolgreich durch den Betrug ist, wird durch die Wahrheit zerstört werden.
( 165c) Unwahre Worte sind
Zeugen für schlechte Menschen.
( 165d) Es muß ein großer
Anlaß vorliegen, bevor die Lüge zur Notwendigkeit wird.
( 165e) Wenn es jemanden
gibt, während du die Wahrheit sprichst, so ist es auch keine Sünde, wenn du
lügst.
( 165f) Täusche niemanden, besonders
wenn er einen Rat braucht.
( 165g) Wenn du sprichst nach
vielen anderen, wirst du bsser sehen, was nützlich ist.
( 166) Gläubig ist der, der
allen guten Werken vorangeht.
( 167) Weisheit führt die
Seele zu dem Ort Gottes.
( 168) Es gibt nichts, was
Wahrheit nähersteht als die Weisheit.
( 169) Es ist nicht möglich
für eine gläubige Natur, der Lüge verhaftet zu sein.
( 170) Eine ängstliche und
sklavische Natur wird nicht in der Lage sein, am Glauben teilzuhaben.
( 171a) Da du gläubig bist,
ist das, was angemessen zu sagen ist, ist nicht wertvoller als das Hören.
( 171b) Wenn du mit gläubigen
Menschen zusammen bist, strebe danach, eher zu hören als zu reden.
( 172) Ein Vergnügen-Liebender
ist nutzlos in allem.
( 173) Wenn es keine Sünde
gibt, sprich nicht in irgendeiner Weise, welche von Gott ist.
( 174) Die Sünden von denen,
die unwissend sind, pflegen die Schande derer zu sein, die sie gelehrt.
( 175) Diejenigen, auf deren
Veranlassung hin der Name Gottes gelästert wird, sind tot vor Gott.
( 176) Ein weiser Mensch tut
das Gute, und kommt dabei gleich nach Gott.
( 177) Möge euer Leben eure
Worte vor denen, die hören, untermauern.
( 178) Was nicht angemessen
zu tun ist, erwäge es auch nicht zu tun.
( 179) Was du nicht willst,
daß es dir widerfährt, das tue auch nicht deinerseits.
( 307/308)Der ist ein weiser
Mensch, der Gott den Menschen nahebringt, und Gott denkt viel höher von dem
weisen Mann als von seinen eigenen Werken.
( 309) Gleich nach Gott ist
keiner so frei wie der weise Mensch.
( 310) Alles, was Gott
besitzt, hat der weise Mensch ebenso.
( 311/312) Der weise Mensch
hat teil am Königreich Gottes; ein böser Mensch wünscht hingegen nicht, daß
sich die Vorsehung Gottes erfüllt.
( 313) Eine schlechte Seele
flieht weg von Gott.
( 314) Alles Schlechte ist der
Feind Gottes.
( 315) Der in dir denkt, sag
dir selbst, er ist der eigentliche Mensch.
( 316) Wo deine Vernunft ist,
da ist dein Gutes.
( 317) Suche Gutes nicht im
Fleisch.
( 318) Was der Seele nicht
schadet, handelt so auch nicht am Menschen.
( 319) Gleich nach Gott ehre
einen weisen Menschen, weil er der Diener Gottes ist.
( 320) Dem Körper deiner
Seele eine Last zu bereiten, ist zwar Prahlerei, aber in der Lage zu sein, ihn
in Schranken zu halten in Milde, wenn es notwendig ist, ist Seligkeit.
( 321) Verschulde nicht
deinen eigenen Tod. Sei nicht wütend auf den, der dich heraus aus dem Körper
heben und dich töten wird.
( 322) Wenn jemand einen
weisen Menschen mit Gewalt aus dem Körper bringt, tut er vielmehr das, was gut
für ihn ist, denn er , der weise Mensch wurde befreit aus Fesseln.
( 323) Die Furcht vor dem Tod
pflegt den Menschen zu betrüben wegen der Unkenntnis seiner Seele.
( 324) Das menschenmordende
Schwert, es wäre besser für dich, es gäbe es nicht. Da es es aber gibt, sag dir
selbst: Es existiert nicht.
( 325/326a) Jemand, der sagt:
,,ich glaube``, auch wenn er es eine lange Zeit vortäuscht, wird sich nicht
durchsetzen, sondern wird zu Fall kommen; wie dein Charakter ist, so wird dein
Leben sein.
( 326b) Ein gottesfürchtiges
Herz zieht ein gesegnetes Leben nach sich.
( 327) Derjenige, der ersinnt
Böses gegen einen anderen, er ist der erste Böse,
( 328) Laß nicht zu, daß ein
undankbarer Mensch dich veranlaßt, nicht mehr Gutes zu tun.
( 329) Sag dir nicht selbst:
Diese Dinge sind dadurch wertvoller als der, der sie empfangt, weil sie würdig
sind,
da nach ihnen gefragt wird, und
dadurch, weil du sie sofort gegeben hast.
( 330) Du wirst verfügen über
ein großes Eigentum, wenn du den Bedürftigen bereitwillig gibst.
( 331) Überrede einen
unverständigen Bruder, nicht unverständig zu sein; wenn er dennoch töricht ist,
beschütze ihn.
( 332/334) Bemühe dich
eifrig, jeden Menschen an Klugheit zu übertreffen; bewahre dennoch
Selbstgenügsamkeit.
( 333) Du kannst den Verstand
nicht empfangen, es sei denn, du weißt zuerst, daß du ihn nicht besitzt.
( 335) In jeder Hinsicht gilt
wiederum dieses Wort: Die Glieder des Körpers sind eine Last für die, die sie
nicht benutzen.
( 336) Es ist besser für dich,
anderen zu dienen, als dir andere zu Dienern zu machen.
( 337) Derjenige, den Gott
nicht aus dem Körper bringen wird, laß ihn nicht sich selbst betrüben.
( 338) Eine Meinung, die den
Bedürftigen nicht zugute kommt allein, äußere nicht nur nicht, sondern höre
auch nicht auf sie.
( 339) Derjenige, der gibt
etwas ohne Respekt, ist übermütig.
( 340) Wenn du eine
Vormundschaft für Waisen übernimmst, wirst du der Vater von vielen Kindern
werden und du wirst von Gott geliebt sein.
( 341) Demjenigen, dem du
dienst um der Ehre willen, dem hast du für den Lohn eines Arbeiters gedient.
( 342) Wenn du das gegeben
hast, was dich ehrt, hast du es nicht für die Menschen gegeben, sondern du hast
es gegeben für dein eigenes Vergnügen.
( 343/344) Rufe nicht hervor
den Ärger der Menge. Wisse vielmehr, was ein glücklicher Mensch tun muß.
( 345) Es ist besser, zu
sterben als die Seele zu verdunkeln wegen der Maßlosigkeit des Bauches, der
Vollerei.
( 346) Sag dir selbst, daß
der Körper die Kleidung deiner Seele ist. Halte ihn deshalb rein, weil er ohne
Sünde ist.
( 347) Was immer die Seele tun
wird, während sie im Körper ist, ist ein Zeugnis über sie, wenn sie in das
Gericht geht.
( 348/349) Unreine Dämonen
erheben Anspruch auf eine unreine Seele; eine gläubige und gute Seele werden
böse Dämonen nicht auf dem Weg zu Gott aufhalten können.
( 350) Teile das Wort Gottes
nicht jedem mit.
( 351) Für diese, die durch
Ruhm verunreinigt worden sind, ist es nicht sicher, über Gott zu hören.
( 352/353) Es ist eine nicht
geringe Gefahr für uns, selbst die Wahrheit über Gott zu sagen. Sage nicht irgendetwas
über Gott, bevor du es nicht von Gott gelernt hast.
( 354/356) Sprich nicht mit
einem gottlosen Menschen über Gott; wenn es geschieht, daß du wegen unreiner Werke
verunreinigt bist, sprich nicht über Gott.
( 357) Das wahre Wort über
Gott ist das Wort Gottes.
( 355) Sprich hinsichtlich
des Wortes über Gott, als wenn du es in der Gegenwart Gottes sprechen würdest.
( 358) Wenn zuerst dein
Verstand damit in Übereinstimmung ist, daß du Gott liebst, dann sprich zu wem
auch immer du willst über Gott.
( 359)Mögen deine Werke, die
Gott lieben, jedem Wort über Gott vorausgehen.
( 360) Wünsche nicht, vor
einer Menge über Gott zu sprechen.
( 361) Sei sparsamer mit
einem Wort über Gott als mit einem Wort über eine Seele.
( 362) Es ist besser, eine
Seele zu verkaufen, als aufs geradewohl ein Wort über Gott aufzugeben.
( 363a) Du begreifst zwar den
Körper eines Menschen, der Gott liebt, aber du wirst nicht in der Lage sein,
über sein Wort zu herrschen.
( 363b) Der Löwe pflegt auch
über den Körper eines Weisen zu herrschen; ebenso herrscht der Tyrann über ihn
allein.
( 364) Wenn ein Tyrann dich
bedrängt, dann insbesondere erinnere dich an Gott.
( 365) Der, der das Wort
Gottes denen ausrichtet, denen es nicht gilt, ist ein Verräter Gottes.
( 366) Es ist besser, daß du
schweigst bezüglich des Wortes über Gott, als daß du es unbesonnen aussprichst.
( 367/368) Derjenige, der
über Gott lügt, lügt Gott an; ein Mensch, der nichts Wahres über Gott zu sagen
hat, ist von Gott verlassen.
( 369) Es ist nicht möglich
für dich, Gott zu kennen, wenn du ihn nicht verehrst.
( 370) Ein Mensch, der
irgendjemandem Böses tut, wird Gott nicht verehren können.
( 371) Der Anfang der
Frömmigkeit ist die Menschenliebe.
( 372) Derjenige, der sich um
Menschen kümmert, während er für alle von ihnen betet, das ist die Wahrheit
Gottes.
( 373/374) Es ist zwar die
Aufgabe Gottes, lebendig zu machen, wen er will; es ist aber die Aufgabe eines
frommen Menschen, Gott anzuflehen, daß er alle lebendig mache.
( 375) Wenn du um etwas
betest, und es trifft für dich durch Gott ein, dann sag dir selbst, daß du...
( 376a) Ein Mann, der Gottes
würdig ist, er ist Gott unter Menschen, und er ist der Sohn Gottes.
( 376b) Beide, der Große
existiert und der neben dem Großen existiert.
( 377/378) Es ist für einen
Menschen besser, ohne allen Besitz zu sein, als viele Dinge zu haben, während
er nicht den Bedürftigen gibt; so geschieht es dann auch mit dir: Wenn du zu
Gott betest, wird er dir nicht geben.
( 379) Wenn du von deinem
ganzen Herzen dein Brot den Hungrigen gibst, ist die Gabe klein, aber die
Geneigtheit Gottes dir
gegenüber ist groß.
( 380) Der, der denkt,
niemand sei vor dem Angesicht Gottes, er ist Gott nicht ergeben.
( 381) Der, der sich Gott
gleich macht soweit es ihm möglich ist, er ist derjenige, der Gott in großem
Maße ehrt.
( 382) Gott selbst zwar
benötigt nichts, doch er freut sich über diejenigen, die den Bedürftigen geben.
( 383) Die Gläubigen pflegen
nicht viele Worte zu sprechen, aber ihre Werke sind zahlreich.
( 384) Ein Gläubiger, der zu
lernen begehrt, ist der Arbeiter für die Wahrheit.
( 385) Stimme überein mit den
Anlässen, damit
( 386) Wenn du niemandem
etwas Böses tust, wirst du dich vor niemandem fürchten müssen.
( 387) Der Tyrann wird nicht
in der Lage sein, den Reichtum wegzunehmen.
( 388) Was zu tun richtig
ist, das tu bereitwillig.
( 389a) Was zu tun nicht
richtig ist, das tu in keiner Weise.
( 389b) Versprich eher alles,
als daß du sagst: Ich bin weise.
( 390) Was du gut tust, sag
dir selbst: Es ist Gott, der es tut.
( 391) Kein Mensch, der herabblickt
auf die Erde und die Tische, ist weise.
( 392) Der Philosoph, der ein
äußerer Körper ist, er ist nicht derjenige, dem man Respekt zollen muß, sondern
der Philosoph entsprechend dem inneren Menschen ist derjenige, dem man Respekt
zollen muß.
( 393) Hüte dich selbst vor
dem Lügen: Da gibt es den, der betrügt, da gibt es den, der betrogen wird.
( 394) Wisse, wer Gott ist,
und wisse, wer derjenige ist, der in dir denkt; ein guter Mensch ist das gute
Werk Gottes.
( 396) Diese sind elendig,
wegen derer das Wort gelästert wird.
( 397) Der Tod wird nicht in
der Lage sein, zu zerstören.