Dialog zwischen Hermes und Tat
Oh mein Vater, du hast mir
gestern versprochen, daß du mein Denken in die Achtheit
hineinbringst und mich an-schließend in die Neunheit hineinbringst. Du hast gesagt: Dies ist die Ordnung
der Überlieferung.``
,,Oh mein Sohn, dies ist zwar die Ordnung, das Versprechen
aber geschah gemäß der menschlichen Natur. Ich habe es dir nämlich gesagt, als
ich das Versprechen in Angriff nahm. Ich sagte: ,Wenn
du dich aber an jede ein-zelne Stufe erinnerst`. Nachdem
ich den Geist durch die Kraft empfangen hatte, erzeugte ich in dir die Wirksam-keit. Zwar ist das Begreifen in dir, in mir aber
ist es, als ob die Kraft schwanger sei. Denn als ich durch die Quel-le, die in mir fließt, schwanger war, zeugte ich.``
,,Oh mein Vater, jedes Wort hast du vortrefflich zu mir
gesprochen, ich bin aber verwundert über dieses Wort, das du soeben gesprochen
hast. Du hast nämlich gesagt: ,Die Kraft, die in mir
ist`.``
Er sprach: ,,Ich brachte sie,
die Kraft, hervor, wie man Kinder hervorzubringen pflegt.``
,,Demnach habe ich also, oh mein Vater, viele Brüder, wenn ich
zu den Geschlechtern gezählt werde.``
Vortrefflich,
oh mein Sohn, dieses Gute, indem es gezählt wird und alle Zeit. Deshalb, oh
mein Sohn, ist es not-wendig, daß du deine Brüder
erkennst und sie hoch in Ehren hältst, wie es angemessen ist; sie stammen
nämlich aus demselben Vater wie du. Denn jedes Geschlecht habe ich
herbeigerufen; ich habe ihnen einen Namen gegeb-en,
weil sie Hervorgebrachte wie diese Kinder sind.``
,,Haben sie denn dann auch, oh mein Vater, einen Tag?``
,,Oh mein Sohn, sie sind Geistige. Sie existieren nämlich
als Kräfte, die andere Seelen größer machen. Deswegen sage ich: Sie sind
unsterblich.``
,,Deine Rede ist wahr, von jetzt an enthält sie keinen
Widerspruch. Oh mein Vater, beginne mit der Rede über die Achtheit
und die Neunheit, und rechne auch mich zu meinen
Brüdern!``
,,Laß uns beten, oh mein Sohn, zum Vater des Alls zusammen
mit deinen Brüdern, die meine Kinder sind, damit er mir den Geist der Redekunst
gebe!``
,,Wie beten sie, oh mein Vater, wenn sie mit den
Geschlechtern vereint sind? Ich möchte gehorchen, oh mein Vater.``
sondern es ist weder ein Wenn
noch ist es ein Aber. Und es ist richtig für dich, daß du dich an den Fortschritt
erinnerst, der dir als Weisheit in den Büchern zuteil wurde. Oh mein Sohn,
vergleiche dich mit dem ersten Lebensalter. Wie die Kleinen es zu tun pflegen,
hast du diese unverständigen und unvernünftigen Fragen aufgeworfen.``
,,Oh mein Vater, der Fortschritt, der mir jetzt zuteil
geworden ist, und das Vorwissen entsprechend der Bücher, das mir zuteil
geworden ist, indem es über diesen Mangel erhaben ist, diese waren vorher in
mir.``
,,Oh mein Sohn, wenn du die Wahrheit in deiner Rede
erkennst, wirst du deine Brüder finden, die meine Kinder sind, wie sie mit dir
beten.``
,,Oh mein Vater, ich erkenne nichts anderes als die
Schönheit, die mir durch die Bücher zuteil geworden ist.``
,,Das ist es, was du die Schönheit der Seele nennst: die
Erbauung, die dir Stufe für Stufe zuteil wurde. Möge dir das Verstehen zuteil
werden, und du wirst lehren können.``
,,Ich habe verstanden, oh mein Vater, jedes einzelne Buch.
Aber vielmehr die welche ist im oh mein Sohn in
Lobpreisungen von denen, die
sie vermehren. Oh mein Vater, von dir werde ich annehmen die Kraft des Wortes,
das du sprechen wirst. Wie es nun zu uns beiden gesagt wurde, laß uns beten, oh
mein Vater.``
,,Oh mein Sohn, es ist angemessen, daß wir mit unserem
ganzen Denken und unserem ganzen Herzen und unserer Seele zu Gott beten und ihn
bitten, daß das Geschenk der Achtheit zu uns gelange
und daß jeder davon empfange, was das Seine ist. Deine Sache ist es zu
begreifen, an mir liegt es, die Rede aus der Quelle, die in mir fließt,
aussprechen zu können.``
,,Laß uns beten, oh mein Vater: Ich bitte dich, der du über dem Königreich der
Kraft herrschst, dessen Wort als eine Hervorbringung des Lichts zu uns kommt. Und seine Worte
sind unsterblich; sie sind ewig und unwandelbar. Er ist der, dessen Willen Leben für die
Abbilder an jedem Ort erzeugt. Seine Natur gibt dem Sein Gestalt. Aus ihm heraus
bewegen sich die Seelen der Achtheit und die Engel,
die existieren. Seine Vorsehung reicht bis zu jedem, zeugt jeden.
Er ist der, der die Äonen unter
Geistern. Er hat alles erschaffen. Der, der sich selbst in sich hat, sorgt für
alle. Er ist vollkommen, der unsichtbare
Gott, den man im Schweigen anruft sein Abbild wird bewegt, wenn es verwaltet
wird, und es verwaltet, der stark ist an Kraft, der über die Größe erhaben ist, der mehr auserwählt ist als alle Herrlichkeiten,
Zoxathazo aoo ee ooo eee
oooo ee ooo
ooo ooooo ooo ooo uuuuuu
ooo ooo ooo
ooo o o Zoza-zoth!
Herr, gib uns Weisheit aus deiner Kraft,
die zu uns reicht, damit wir uns die Schau der Achtheit
und der Neunheit beschreiben können. Wir sind schon
zur Siebenheit gelangt, weil wir gottesfürchtig sind
und in deinem Gesetz wandeln; und deinen Willen erfüllen wir jederzeit. Wir wandelten nämlich auf deinem Weg, und wir haben hinter uns gelassen,
damit deine Schau geschehe. Herr, gib uns die Wahrheit
in dem Abbild. Gewähre uns durch den Geist, die Gestalt des Abbildes zu sehen,
die keinen Mangel hat, und empfange von uns den Typos des Pleroma durch unser
Lobgebet; und erkenne den Geist, der in uns ist. Denn durch dich wurde das All
beseelt. Denn aus dir, dem Ungezeugten, entstand das Gezeugte. Die Geburt des
Selbstgezeugten geschieht durch dich, die Geburt aller gezeugten Dinge, die
existieren. Empfange von uns die geistigen Opfer, die wir zu dir hinauf-senden aus unserem ganzen Herzen und unserer Seele
und unserer Kraft. Rette das, was in uns ist, und gib uns die unvergängliche
Weisheit.`
Dialog zwischen Hermes und Tat
,,Laß uns einander küssen, mein Sohn, in Liebe! Freue dich
darüber. Denn schon kommt von ihnen die Kraft, welche Licht ist, zu uns. Denn
ich sehe! Ich sehe Tiefen, die unaussprechlich sind.
Wie soll ich es dir sagen, oh
mein Sohn?. Wie soll ich das All beschreiben? Ich bin
Verstand, und ich sehe einen anderen Verstand, der die Seele bewegt. Ich sehe
den, der mich aus reinem Vergessen bewegt. Du gibst mir Kraft. Ich sehe mich
selbst. Ich will reden. Furcht hält mich zurück. Ich habe den Anfang der Kraft
gefunden, die über allen Kräften ist, die, die keinen Anfang hat. Ich sehe eine
Quelle, die in Lebenskraft sprudelt. Ich sagte, oh mein Sohn, daß ich der
Verstand bin. Ich habe gesehen! Sprache ist nicht in der Lage, dies zu
offenbaren. Die ganze Achtheit nämlich, oh mein Sohn, und die Seelen, die in ihr sind, und die Engel
singen Lobpreis im Schweig-en. Ich aber, der
Verstand, verstehe.``
,,Auf welche Weise kann man dadurch lobpreisen?`` ,,Bist du
so geworden, daß zu dir nicht gesprochen werden kann?``
,,Ich schweige, oh mein Vater, ich will dir Lobpreis singen,
indem ich schweige.`` ,,Fürwahr, so sag ihn, den Lobpreis, denn ich bin der
Verstand.``
,,Ich kenne den Verstand, Hermes, den man nicht erklären
kann, weil er in sich ruht. Ich freue mich aber, oh mein Vater, weil ich dich
lächeln sehe. Das All aber freut sich; daher gibt es keine Schöpfung, die in
deinem Leb-en fehlt. Du bist der Herr der Bürger an
jedem Ort. Deine Voraussicht bewahrt. Ich nenne dich, Vater`, Äon der Äonen, göttlicher
Geist. Und
durch Geist läßt er über jeden regnen. Was sagst du
zu mir, oh mein Vater Hermes?``
,,Was diese Dinge betrifft, sage ich nichts, mein Sohn.
Denn es ist Gott gegenüber gerecht, daß wir über das Ver-borgene
schweigen.``
,, Oh Dreimalgroßer, laß meine Seele nicht der
göttlichen Schau beraubt sein! Denn dir ist alles möglich als Lehrer des ganzen
Ortes.``
,,Mach eine Kehrtwendung zum Beten, oh mein Sohn, und
sprich, indem du schweigst! Erbitte das, was du wünschst, im Schweigen!``
Als er den Lobpreis beendet
hatte, rief er aus: ,,Vater, Dreimalgroßer, was soll ich sagen? Wir haben das
Licht em-pfangen. Und ich meinerseits sehe dieselbe Schau in dir. Und ich sehe
die Achtheit samt den Seelen in ihr und die Engel,
indem sie die Neunheit preisen und ihre Kräfte. Und
ich sehe den, der alle ihre Kräfte hat, indem er die zeugt, die, die sind im Geist.``
,,Von nun an ist es angemessen, daß wir in einer
ehrfürchtigen Haltung schweigen. Von nun an sprich nicht über die Schau! Es ist
angemessen, den Vater zu preisen bis zu dem Tage, an dem man den Körper hinter
sich läßt.``
,,Oh mein Vater, was du sagst, will auch ich sagen.``
,,Ich lobsinge in meinem Herzen. Während du in dir selbst
ruhst, übe dich im Lobpreisen! Du hast nämlich gefunden, was du gesucht hast.``
,,Aber ist es angemessen, oh mein Vater, daß ich preise, da
mein Herz voll ist.``
,,Was angemessen ist, ist dein Lobpreis, den du zu Gott hinaufsenden wirst, damit man ihn in dieses unvergängliche
Buch schreiben wird.``
,,Ich werde den Lobpreis hinaufsenden durch mein Herz: Ich rufe das Ende des Alls und den
Anfang des Anfangs an, den Gegenstand des menschlichen Suchens, den
unsterblichen Fund, den Schöpfer des Lichts und der Wahr-heit, den Sämann des
Wortes, die Liebe des unsterblichen Lebens. Ein verborgenes Wort wird nicht von dir red-en können, oh Herr. Deswegen will mein Verstand dir
täglich ein Loblied singen. Ich bin das Instrument deines Geistes. Verstand ist
dein Plektrum. Dein Ratschluß aber spielt auf mir.
Ich sehe mich selbst. Ich habe von dir Kraft empfangen. Deine Liebe hat uns
getroffen.``
,,Vortrefflich, oh mein Sohn!
``
,,Oh Gnade, nach alledem danke ich dir, indem ich dir
lobsinge. Denn ich habe von dir das Leben empfangen, als du mich weise
machtest. Ich preise dich, ich rufe deinen Namen, der mir verborgen ist: a o ee oeee ooo
iii oooo ooooo ooo oo uuuuuu
oo ooooooooooo oo. Du bist es, der mit dem Geist existiert. Ich lobsinge
dir in Frömmigkeit.``
Anweisung, das Buch zu schreiben und zu
hinterlegen
,,Oh mein Sohn, schreibe dieses Buch für den Tempel in Diopolis in Hieroglyphen, wobei du es nennen sollst: ,Die Achtheit offenbart die Neunheit`!``
,,Ich werde es tun, oh mein Vater, wie du es nun
befiehlst.``
,,Oh mein Sohn, schreibe die Rede des Buches auf blau-grün
schillernde Stelen! Oh mein Sohn, es ist angemes-sen,
dieses Buch auf blau-grün schillernde Stelen in Hieroglyphen zu schreiben. Der
Verstand selbst ist nämlich der Aufseher
über diese geworden. Deswegen befehle ich, diese Rede in Stein zu
meißeln und in mein Heilig-tum zu stellen. Acht
Wächter bewachen es mit der Kraft der Sonnen. Die Männlichen an der rechten
Seite sind froschgesichtig, die Weiblichen an der linken Seite sind
katzengesichtig. Lege einen viereckigen Milchstein auf die blau-grün
schillernden Tafeln, und schreibe den Namen auf die Saphirtafel in
Hieroglyphen! Mein Sohn, du sollst dieses tun, während ich in der Jungfrau bin
und die Sonne in der ersten Hälfte des Tages ist, nachdem fünfzehn Grade mich
passiert haben.``
,,Oh mein Vater, alles was du sagst, werde ich eifrig
ausführen.``
,,Schreibe aber eine Eidesformel auf das Buch, damit nicht
diejenigen, die das Buch lesen werden, die Rede in Betrug bringen und es nicht
benutzen, um gegen die Werke des Schicksals zu kämpfen! Vielmehr sollen sie dem
Gesetz Gottes folgen, ohne es übertreten zu haben, vielmehr sollen sie in
Reinheit Gott um Weisheit und Erkennt-nis bitten. Und der, der nicht ursprünglich
von Gott gezeugt ist, befindet sich in den allgemeinen und gewöhnlich-en
Worten. Und er wird nicht lesen können, was in diesem Buch geschrieben steht,
obwohl sein Gewissen in ihm rein ist. Denn er tut weder etwas Schändliches noch
stimmt er mit solchem überein. Vielmehr schreitet er Stufe um Stufe voran und
wird so auf den Weg der Unsterblichkeit
gelangen. Und so kommt er zu der Erkenntnis der Achtheit,
die die Neunheit offenbart.``
,,So werde ich es tun, oh mein Vater.``
,,Das ist der Eid: Ich lasse
den, der dieses heilige Buch lesen wird, beim Himmel und bei der Erde und dem
Feuer und dem Wasser und den sieben Beherrschern des Seins und dem Schöpfergeist,
der in ihnen ist, und bei dem ungezeugten Gott und dem Selbstgezeugten und dem
Gezeugten schwören, daß er die Dinge, die Hermes gesagt hat, bewahrt. Mit denen
aber, die den Eid halten werden, wird Gott sich aussöhnen, samt allen, die wir
benannt haben. Aber der auf jeden von denen, die den Eid brechen werden, kommt der Zorn.
Das ist der Vollkommene, der existiert, oh mein Sohn.``